Aka­de­mie-Stv. Gün­ther Kodym (li.) und Lei­ter Karl Lob­ner / Foto: Rehberger

Wenn in Kür­ze der Golf­platz in Lan­zen­kir­chen den Spiel­be­trieb auf­nimmt, dann ist das nur ein wei­te­rer Mei­len­stein in einer lan­gen Golf-Erfolgs­ge­schich­te in der Regi­on. Eine Beson­der­heit stellt dabei die Land­wirt­schaft­li­che Fach­schu­le in Warth dar: Seit 30 Jah­ren wer­den hier Green­kee­per, pro­fes­sio­nel­le Golf­platz­pfle­ger, aus­ge­bil­det. Ein­zig­ar­tig in Österreich.

„Ende der 1980er-Jah­re gab es einen Golf­platz-Boom in Öster­reich. Schnell ist die Fra­ge auf­ge­taucht: Wer pflegt das alles?“, so Karl Lob­ner, Lei­ter der Green­kee­per-Aka­de­mie an der LFS Warth. Schnell sei man auf die Idee gekom­men, Land­wir­te anzu­spre­chen, da die­se bereits ein gewis­ses Vor­wis­sen haben und sich so ein zwei­tes Stand­bein schaf­fen konn­ten. Aller­dings: Das Know-how im Umgang mit Rasen in Mil­li­met­er­hö­he fehl­te. In Öster­reich gab es kei­ne Aus­bil­dung für pro­fes­sio­nel­le Golf­platz­war­te, und auch in Deutsch­land gab es ers­te Aus­bil­dungs­stät­ten erst Ende der 1980er.

Auf Initia­ti­ve des dama­li­gen Lan­des­rats Franz Bloch­ber­ger kam man schließ­lich auf die Idee, eine sol­che Aka­de­mie an der Land­wirt­schaft­li­chen Fach­schu­le in Warth aufzuziehen.

Aka­de­mie in Warth

„Der Stand­ort war ide­al. Es gab die ent­spre­chen­den Räu­me und Frei­flä­chen, und auch die Grund­la­gen in der land­wirt­schaft­li­chen Tech­nik waren vor­han­den“, so der Stell­ver­tre­ten­de Lei­ter der Green­kee­per-Aka­de­mie Gün­ther Kodym.

Also such­te man sich Exper­ten, die fach­lich kom­pe­tent waren, aus den Berei­chen Pflan­zen­bau und Boden­kun­de sowie Refe­ren­ten aus der Indus­trie. Der Unter­richt gestal­te­te sich sehr pra­xis­ori­en­tiert und ist es bis heu­te geblieben.

Meis­ter­klas­se

Der Bil­dungs­trä­ger der Green­kee­per-Aka­de­mie ist das WIFI, das die Zer­ti­fi­ka­te ver­gibt. Die Aus­bil­dung erfolgt in zwei Stu­fen. Nach der ers­ten Stu­fe ist man geprüf­ter Green­kee­per. Absol­viert man auch den zwei­ten Teil, die Meis­ter­klas­se, darf man sich als geprüf­ter Head-Green­kee­per bezeich­nen. Die Absol­ven­ten sind jeden­falls sehr gefragt. Kein Wun­der, allein in der Buck­li­gen Welt gibt es dem­nächst drei Golf­plät­ze. Neben dem Golf­club Föh­ren­wald, der letz­tes Jahr sein 50. Jubi­lä­um fei­er­te, und dem Golf Eldo­ra­do Lech­ner in Zöbern, das 30. Geburts­tag fei­er­te, wird in Kür­ze der Golf­club Lins­berg (eben­falls Lan­zen­kir­chen) eröff­net (sie­he Bericht Sei­te 12). Öster­reich­weit gibt es der­zeit rund 150 Golf­plät­ze und an die 100.000 Gol­fer, die meis­ten aus Niederösterreich.

Die Teil­neh­mer an der Aka­de­mie in Warth kom­men aus ganz Öster­reich, aber auch aus Bay­ern und der Schweiz. Ins­ge­samt über 300 Green­kee­per und 50 Head-Green­kee­per wur­den in den letz­ten 30 Jah­ren aus­ge­bil­det. Die wei­tes­te Anrei­se nahm ein Teil­neh­mer aus Süd­afri­ka in Kauf, der sich in der Buck­li­gen Welt aus­bil­den ließ. Nach einem ein­wö­chi­gen Ein­füh­rungs­kurs geht es in drei Modu­len zu je drei Wochen in zwei Jah­ren wei­ter. Dazwi­schen wird Pra­xis­er­fah­rung gesam­melt. Die Absol­ven­ten sind nicht nur auf Golf­plät­zen im Ein­satz, son­dern auch am Fuß­ball­platz bis hin zum Landschaftsbau.

Die aller­ers­ten Absol­ven­ten der Green­kee­per-Aka­de­mie / Foto: LFS Warth