Große Freude: KLAR!-Modellregionsmanager Rainer Leitner mit Gernot Wörther (Programmmanager KLAR! des Klimafonds, li.) und Andreas Schaffhauser, Leiter der ZAMG / Foto: KLAR! Ennstal/Martin Huber

Die Klimawandelanpassungs-Modellregion (KLAR!) Bucklige Welt – Wechselland holte sich im Rahmen der Naturgefahrentagung 2021 im steirischen Öblarn den Sieg bei den Naturgefahrentagung-Klimawandel-Awards mit einem übersichtlichen Poster zum Projekt Kleinrückhaltebecken in der Region.

Die durch den Klimawandel bedingten Umweltkatastrophen häufen sich. Auch bei uns in der Region wechseln sich immer öfter anhaltende Trockenheit und Starkregenereignisse ab. Was sollte man also tun, um sich vor den Naturgefahren zu schützen bzw. das Verhalten anzupassen? Genau damit beschäftigt sich KLAR!. Eine dieser Modellregionen gibt es in der Buckligen Welt und im Wechselland, die bereits einige Projekte umgesetzt hat, seien es Workshops mit den Feuerwehren, Waldexkursionen oder die 10-Jahreszeiten-Hecke. Um eine der schwerwirkendsten Auswirkungen des Klimawandels – Hochwasser und die damit einhergehenden Vermurungen, Verklausungen und Überschwemmungen – in den Griff zu bekommen, arbeitet man nun an einem neuen Konzept.

Kleine Rückhaltebecken

Durch vereinzelte kleine Rückhaltebecken oberhalb von bebauten Flächen und wichtiger Infrastruktur soll es gelingen, dass das Wasser bei Starkregenereignissen langsamer abfließt und diese Flächen dadurch besser geschützt sind. Außerdem sorgen diese Kleinrückhaltebecken dafür, dass der Wald inklusive Forst- oder Wanderwegen besser geschützt ist. So sollen Schäden im Naherholungsgebiet Wald verringert bzw. die Biodiversität erhöht werden.

Dass das Modell auch in der Praxis funktioniert, zeigt das Beispiel der Marktgemeinde Edlitz. Hier wurden solche Kleinrückhaltebecken nach den Unwetterkatastrophen im Jahr 2018 errichtet. Dadurch konnten die Zerstörung der Forststraße verhindert und in weiterer Folge die bebauten Flächen im Tal vor Verklausungen und Vermurungen bzw. Überschwemmungen bis zu einem gewissen Grad geschützt werden. Möglich ist dies, da das Wasser durch die mehreren kleinen Rückhaltebecken bereits sehr weit oben zurückgehalten wird, bevor die gesamten Wassermassen bis ins Tal ihre volle Zerstörungskraft entfalten können.
Ein Konzept, das denkbar einfach in die Praxis umgesetzt werden kann und dennoch große Wirkung zeigt.

Award-Gewinner

Die regionale KLAR! hat das Projekt daher in Form eines übersichtlichen Posters beim Klimawandel-Award eingereicht – und gewonnen. Vergeben wurde der Preis im Rahmen der Naturgefahrentagung, organisiert von der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik). Rund 130 Experten aus 60 Organisationen holten sich neue Inputs zu den Themen Hochwasser, Lawinen und Muren. Und es wurde der Award vergeben, bei dem die KLAR! Bucklige Welt – Wechselland von der Publikums- und Expertenjury zum Sieger gekürt wurde. Modellregionsmanager Rainer Leitner nahm den Preis für die Region entgegen.

Das Poster, mit dem die KLAR! Bucklige Welt – Wechselland gewonnen hat