eNu-Ener­gie­be­ra­ter Mar­tin Hel­ler und Modell­re­gi­ons­ma­na­ger Rai­ner Leit­ner zie­hen Bilanz / Foto: Rehberger

Die The­men Ener­gie­spa­ren oder der Umstieg auf erneu­er­ba­re Ener­gie sind so aktu­ell wie nie, denn jetzt spü­ren wir es da, wo es weh­tut, näm­lich im Geld­bör­sel. Die Buck­li­ge Welt und das Wech­sel­land befas­sen sich aller­dings bereits seit über zehn Jah­ren im Rah­men der Kli­ma- und Ener­gie­mo­dell­re­gi­on (KEM) mit der The­ma­tik. Wie gut ist die Regi­on also auf­ge­stellt? Wir haben bei den Exper­ten nachgefragt.

„Man merkt ganz stark, dass das The­ma in die Brei­te geht. Waren bis vor eini­ger Zeit zehn Leu­te bei einem Pho­to­vol­ta­ik-Vor­trag, sind es heu­te 100 bis 150“, so Mar­tin Hel­ler, der für die eNu Ener­gie­be­ra­tun­gen in der Regi­on durch­führt und Gemein­den dabei unter­stützt, Ener­gie­spar­po­ten­zia­le aufzuspüren.

Die Bereit­schaft, in Son­nen­strom zu inves­tie­ren oder die alte Hei­zung aus­zu­tau­schen, sei spür­bar grö­ßer gewor­den. Das The­ma ist für die Men­schen in der Regi­on aber nicht neu. In den letz­ten rund elf Jah­ren, seit es die KEM gibt, ist nicht nur lau­fend in Auf­klä­rungs­ar­beit inves­tiert wor­den, son­dern es wur­den auch zahl­rei­che Pro­jek­te ange­sto­ßen. Etwa E‑Biken in der Buck­li­gen Welt und im Wech­sel­land. Quer durch die Regi­on ist ein Stre­cken­netz aus­ge­schil­dert, inklu­si­ve Lade-Sta­tio­nen. Mit rund 500 Kilo­me­tern befin­det sich hier das dritt­größ­te Netz Österreichs.

Ers­tes Ziel: einsparen

Ziel aller Initia­ti­ven ist es, beim The­ma Ener­gie so regio­nal wie mög­lich zu blei­ben. Dabei ist eines ganz klar: Ohne Ein­spa­run­gen im Ener­gie­ver­brauch kann es nicht gehen. Dafür wur­de etwa die Ener­gie­buch­hal­tung in den Gemein­den ein­ge­führt. „Das The­ma Ener­gie endet aber nicht am Gar­ten­zaun, son­dern man muss regio­nal den­ken. Die Lösung steckt in der Koope­ra­ti­on“, ist sich Modell­re­gi­ons­ma­na­ger Rei­ner Leit­ner sicher. Um das Poten­zi­al zu erken­nen, braucht man kon­kre­te Zah­len, die man durch die Ener­gie­buch­hal­tung bekom­men will.

In Sachen erneu­er­ba­re Ener­gie beim Hei­zen steht die Regi­on mit einem Anteil von rund 60 Pro­zent gut da. Auch bei der Nah- und Fern­wär­me ist in den letz­ten Jah­ren viel pas­siert. 28 Anla­gen ste­hen mit Stand 2022 in der Buck­li­gen Welt und im Wech­sel­land, die mit Hack­gut oder Bio­gas aus der Regi­on betrie­ben werden.

Auch das The­ma Pho­to­vol­ta­ik stößt schon län­ger auf gro­ßes Inter­es­se, nicht nur im pri­va­ten Bereich, son­dern auch in Gemein­den. In den letz­ten drei Jah­ren wur­den 7.126 Qua­drat­me­ter PV-Flä­chen bean­tragt und 1,1 Mil­lio­nen Euro an För­de­run­gen für Gemein­de­pro­jek­te bestätigt.

Klar ist, dass auch in Zukunft noch viel pas­sie­ren muss. In der ins­ge­samt vier­ten Wei­ter­füh­rungs­pha­se der KEM geht es daher um Ener­gie­ef­fi­zi­enz und indi­vi­du­el­le Maß­nah­men zum Ener­gie­spa­ren – vom Dorf-Office bis zu Beratungsangeboten.