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Obwohl die „Eisheiligen“ heuer vielerorts ausgefallen sind, hat die kühle und nasse Zeit Ende Mai/Anfang Juni doch Spuren im Garten hinterlassen. Die Sommerblumen zögern noch mit der Blühfreudigkeit, wenn sie nicht an geschützten Orten stehen. Bevor wir uns in die Sommerruhe begeben können, ist noch einiges zu tun:

Die Schnecken freuen sich über die Wetterverhältnisse! Hier helfen nur Schneckenzäune aus Kupfer an den Hochbeeten oder regelmäßiges Absammeln – am besten beides. Für mich ist die tägliche Gartenrunde mit dem Schneckenküberl am Abend eigentlich erholsam. Wenn man aufmerksam durch den Garten geht und Schnecken sucht, fallen einem auch viele wunderbare Dinge auf, die man sonst vielleicht übersehen hätte.

Im Gemüsegarten sind derzeit viele Pflegearbeiten zu tun. Will man hier bei uns zu reifen Tomaten kommen, empfiehlt es sich, die Pflanzen auszugeizen. Dazu schneidet man die kurzen Triebe, die sich oberhalb der Blätter aus der Blattachsel bilden, einfach weg. Wenn sie noch jung sind kann man sie mit dem Fingernagel wegknipsen. Bei dickeren Trieben empfiehlt sich die Gartenschere, damit man den Stamm nicht verletzt. Tomaten setzen nur am Stamm starke Fruchttriebe an. Buschbohnen und Lauch werden jetzt noch einmal angehäufelt. Dazu lockert man den Boden rundherum und formt kleine Hügel aus Erde um die Pflanzen. So werden sie standfester und wurzeln stärker. Der Lauch erhält dadurch schöne weiße Stiele. Alle Beete sollten um diese Jahreszeit gut gemulcht sein. Das spart jede Menge Gießwasser, verhindert eine zu starke Verunkrautung und schützt den fruchtbaren Boden vor Starkregen.

Das rasante Wachstum der Rasengräser bremst sich langsam ein. Nach der Sonnenwende geht die Wuchsgeschwindigkeit kontinuierlich zurück. Rasenflächen sollten im Sommer nicht zu tief gemäht werden. Auch die kleinen Halme spenden dem Boden Schatten und er trocknet nicht so stark aus. Ausgiebige seltene Wassergaben fördern das Wurzelwachstum – die Gräser sind gezwungen, tief zu wurzeln, und der Rasen wird dadurch pflegeleichter und unabhängiger. Gießt man oft und in kleinen Mengen, wachsen die Wurzeln an der Oberfläche. Kommt dann einmal kein Wasser, vergilbt der Rasen.

Die Schwimm- und Gartenteiche hatten heuer schwer mit dem starken Pollenflug (Waldblüte) zu kämpfen. Blütenstaub hat einen sehr hohen Phosphoranteil und das fördert sowohl die Wassertrübung durch einzellige Grünalgen als auch ganz allgemein das Algenwachstum. Sanfte Düngergaben mit einem hochwertigen Teichdünger (Stickstoff und Spurenelemente) helfen den Pflanzen, diesen Phosphorüberschuss abzubauen. Algen vorsichtig abzufischen hilft immer, weil dadurch gebundener Phosphor entfernt wird. Bis zum Hochsommer sollten sich unsere Gartengewässer wieder erholt haben.

Der Juni ist die Zeit der Rosenblüte und die ersten Glühwürmchen überraschen uns am Abend. Genießen wir die schönen Tage im Garten in vollen Zügen! Ich wünsche Ihnen eine entspannte und angenehme Zeit!

Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner