His­to­ri­ker unter sich (v.li.):  Gert Dressel, Johann Hagen­ho­fer, Chris­ti­na Lut­ter (Deka­nin der His­to­risch-Kul­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät der Uni Wien) und Gün­ter Mül­ler / Foto: WISO/​Nadine Vietze

Anläss­lich des 100. Geburts­tags des Insti­tuts für Wirt­schafts- und Sozi­al­ge­schich­te an der Uni­ver­si­tät Wien (WISO) wur­den Absol­ven­ten vor den Vor­hang geholt, die in Sachen Geschichts­ver­mitt­lung Beson­de­res leis­te­ten. Dar­un­ter auch einer aus der Buck­li­gen Welt: His­to­ri­ker Johann Hagenhofer.

Im Okto­ber wur­de im Foy­er der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek der Uni Wien eine Aus­stel­lung eröff­net, in der neben ande­ren elf Absol­ven­ten (von ins­ge­samt 600) auch der Hoch­wol­kers­dor­fer Johann Hagen­ho­fer vor­ge­stellt wur­de. In der Buck­li­gen Welt ist er unter ande­rem bekannt für die „Lebensspuren“-Reihe, in der Zeit­zeu­gen zu Wort kom­men, für sein Buch über die jüdi­sche Geschich­te in der Regi­on („Eine ver­sun­ke­ne Welt“) und zuletzt für sei­ne Auto­bio­gra­fie „Hal­ter­bub und Hofrat“. 

Hagen­ho­fer war bei den Fei­er­lich­kei­ten an der Uni Wien der jüngs­te der Absol­ven­ten, des­sen beson­de­re Art der Geschichts­ver­mitt­lung im Rah­men der Aus­stel­lung prä­sen­tiert wird. Die­se ist noch bis Jah­res­en­de zu sehen. Im Rah­men des Fest­akts wur­de er ersucht, über sei­ne Erin­ne­run­gen an die Stu­den­ten­zeit und sei­ne Akti­vi­tä­ten als His­to­ri­ker zu berich­ten. „Der spä­te­re Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor Micha­el Mit­ter­au­er war zu mei­ner Stu­den­ten­zeit Assis­tent am Insti­tut. Er war ein cha­ris­ma­ti­scher Visio­när der moder­nen Geschichts­schrei­bung, inter­es­sier­te sich für die Geschich­te der ‚klei­nen Leu­te‘ und war von der Metho­de ‚Oral Histo­ry‘ begeis­tert“, so Hagen­ho­fer. Er erzähl­te schon damals von der Klein­häus­ler­toch­ter Maria Gre­mel aus der Buck­li­gen Welt, um den Stu­den­ten die­se wich­ti­gen Bau­stei­ne in der Geschichts­ver­mitt­lung näher­zu­brin­gen. „Für mich war Micha­el Mit­ter­au­er ein gro­ßes Vor­bild. So erzähl­ten auch bei unse­rem Pro­jekt ‚Erleb­te Zeit­ge­schich­te im Land der tau­send Hügel‘ 300 Frau­en und Män­ner aus allen Gemein­den der Regi­on ihre Lebens­ge­schich­ten. Zum Groß­teil gibt es von die­sen Inter­views noch die Film­auf­nah­men, außer­dem sind alle Inter­views doku­men­tiert und tran­skri­biert“, berich­te­te Hagen­ho­fer. Dabei beton­te er auch die gute Zusam­men­ar­beit mit dem WISO bei sei­nen his­to­ri­schen Pro­jek­ten, etwa mit den His­to­ri­kern Gert Dressel und Gün­ter Mül­ler. „Insti­tuts­lei­te­rin Mar­ga­reth Lanz­in­ger plant mit ihren Mit­ar­bei­tern einen Besuch in der Buck­li­gen Welt, um sich davon zu über­zeu­gen, wie wir in der Regi­on die erleb­te Geschich­te auch erleb­bar machen“, so Hagenhofer.

Auch der ORF NÖ berich­tet rund um das Jubi­lä­um. Im Rah­men der Rei­he „Men­schen im Blick­punkt – Histo­ry“ ist das Gespräch mit Johann Hagen­ho­fer vor­aus­sicht­lich am 27. Novem­ber um 19 Uhr im Rah­men von „NÖ heu­te“ zu sehen.