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Auch wenn die häu­fi­gen Regen­fäl­le unse­re Rasen­flä­chen zu Höchst­leis­tun­gen trei­ben und man mit dem Mähen fast nicht nach­kommt – ich freu mich über jeden Regen­trop­fen, weil sowohl das Grund­was­ser als auch der Wald und die Fel­der die­sen Regen so drin­gend brau­chen. Im Gar­ten stellt er uns aber durch­aus vor Herausforderungen:

Ein regen­rei­cher Früh­som­mer ist Schäd­lings­zeit schlecht­hin im Gar­ten. Läu­se machen sich über die Rosen­knos­pen her, Kar­tof­fel­kä­fer suchen ihre Lieb­lings­sor­ten aus und die Schne­cken trei­ben ihr Unwe­sen. Was tun mit all dem unlieb­sa­men Klein­ge­tier? Das Wich­tigs­te ist Geduld! Bei Kar­tof­fel­kä­fern hilft nur absam­meln, eben­so bei Schne­cken. Die Blatt­läu­se wer­den in den nächs­ten Wochen von den nacht­ak­ti­ven Ohren­schlüp­fern gefres­sen. Die Lar­ve der Mari­en­kä­fer macht sich eben­falls über die Blatt­läu­se her. Geduld braucht man, weil immer zuerst die Schäd­lin­ge in aus­rei­chen­der Popu­la­ti­on auf­tre­ten müs­sen, bevor sich die Nütz­lin­ge auf den Weg machen. Das kann schon eine Wei­le dau­ern. Mein Tipp: weg­schau­en! Und wenn mir das nicht gelingt, neh­me ich eine Brau­se und dusche die Blatt­läu­se ein­fach von den Rosen­knos­pen weg.

Bevor es wirk­lich heiß wird, soll­ten die Rasen­flä­chen noch ein­mal eine kräf­ti­ge Gabe mit einem guten orga­ni­schen Lang­zeit­dün­ger erhal­ten. Der Boden soll sich mit Nähr­stof­fen anrei­chern und die Boden­or­ga­nis­men brau­chen Nah­rung, um den Boden unter der Rasen­flä­che luf­tig zu hal­ten. Auch im Gemü­se­gar­ten wächst durch Regen und Wär­me alles sehr gut. Papri­ka und Melan­za­ni soll­ten regel­mä­ßig hoch­ge­bun­den wer­den, Toma­ten wer­den aus­ge­geizt. Alle Bee­te soll­ten jetzt gut gemulcht sein. Man spart so Gieß­was­ser, ver­hin­dert zu star­ke Ver­un­krau­tung und schützt den Boden bei Starkregen.

Die ers­ten Erd­bee­ren locken uns in den Beer­engar­ten. Ribi­sel und Sta­chel­bee­ren rei­fen bald. Bee­ren­sträu­cher ver­tra­gen Boden­be­ar­bei­tung sehr schlecht, des­halb soll­te man mit Hack­schnit­zel oder Gras­schnitt mul­chen. Eine Unter­pflan­zung aus Wald­erd­bee­ren sieht sehr hübsch aus und auch wenn nie wirk­lich viel zu ern­ten ist – geschmack­lich sind sie unüber­trof­fen! Die Schwimm- und Gar­ten­tei­che hat­ten heu­er einen schwie­ri­gen Start. Bei den nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren im April/​Mai woll­te das Pflan­zen­wachs­tum nicht so recht in Schwung kom­men. Eine sanf­te Dün­gung mit Stick­stoff, Kali und Spu­ren­ele­men­ten hilft der Teich­bio­lo­gie den vor­han­de­nen Phos­phor (Haupt­grund für Algen) abzu­bau­en. Sie ermög­licht üppi­ges Pflan­zen­wachs­tum und damit gute Was­ser­qua­li­tät. Grund­sätz­lich soll­te man mit den klei­nen Algen­pols­tern in der Pflan­zen­zo­ne nach­sich­tig umge­hen, denn sie ermög­li­chen den Libel­len ihre Gele­ge abzulegen.

Jetzt ist aber vor allem die Zeit, wo man nach geta­ner Arbeit ent­spannt im Gar­ten sitzt. Ich wün­sche Ihnen einen wun­der­schö­nen Frühsommer!

Herz­lichst, Ihre Gärt­ner­meis­te­rin
Ger­lin­de Blauensteiner

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