Gabriele Pröll bei einem „roten Fest“, das in der Jurte auf ihrem Grundstück in Lebenbrunn gefeiert wurde / Fotos (2): Gabriele Pröll

Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Periode nach wie vor ein großes gesellschaftliches Tabuthema ist und Frauen immer noch vor große Herausforderungen stellt. Gabriele Pröll aus Lebenbrunn will aufzeigen, dass es auch anders geht – unter anderen mit ihrem neuen Buch „Mein Rotes Fest. Die Regeln für die Regel machen wir uns selbst“. Am 24. November präsentiert sie das Buch auch in Kirchschlag. 

Die international tätige Kinderrechtsorganisation „Plan International“ hat in einer österreichweiten Umfrage herausgefunden, dass 24 Prozent aller befragten Frauen sich bei ihrer ersten Regel überfordert fühlten und das Eintreten der Periode mit negativen Gefühlen betrachteten. Ganze 95 Prozent empfinden Scham, wenn im Alltag auffällt, dass sie gerade ihre Periode haben. Das sind Zahlen, die für Gabriele Pröll nicht vertretbar sind. Sie ist überzeugt: „Über den Zyklus zu sprechen, ist auch politisch.“

Die Frauenforscherin, Autorin, Lebens- und Selbstheilungsberaterin hat sich dem „Wiederfinden der weiblichen Kraft“ verschrieben. Dazu berät die Wahlburgenländerin auf ihrem 4.000 Quadratmeter-Grundstück in Lebenbrunn Frauen in unterschiedlichsten Lebenslagen. Vom unerfüllten Kinderwunsch über Unterleibsprobleme bis hin zur Neuauseinandersetzung mit der eigenen Sexualität suchen Frauen bei der gebürtigen Oberösterreicherin, die seit vier Jahren ihr Domizil in Lebenbrunn hat, Rat. 

Ein wesentlicher Fokus ihrer Arbeit liegt aber auch in der Aufklärungsarbeit und der Auseinandersetzung junger Frauen mit ihrer einsetzenden Menstruation. Dazu hat sie in Wien einst das „Menszelt“ mitaufgebaut, Workshops in Schulen geleitet und Bücher verfasst. 

Neues Buch

Ihr jüngstes Buch „Mein Rotes Fest! Die Regeln für die Regeln machen wir uns selbst“ erschien im Frühjahr und thematisiert anhand der Geschichte von „Ellie“, wie ein junges Mädchen lernt, mit seiner Periode umzugehen. „Mädchen sollen ihre erste Periode nicht mit einem negativen Gefühl verbinden“, sagt Pröll. Deshalb bietet sie auch „Rote Feste“ in Lebenbrunn an, zu denen Mädchen mit Patinnen kommen und ihr „zyklisches Potenzial“ kennenlernen können. „Zeremonien und Rituale, die Mädchen bei der ersten Regel in das ‚Frausein‘ begleiten, gibt es seit jeher“, erklärt Pröll, die sich auch auf eine indianische Weisheit beruft: „Wer seinen Zyklus versteht, versteht die Welt.“

Vielfach sei es leider immer noch so, dass Frauen sich aufgrund der Periode schämen würden, obwohl es sich dabei um einen völlig natürlichen Vorgang handle.  Mit ihrer Arbeit will sie dagegen auftreten. Darin geben ihr die aktuellen Umfrageergebnisse einmal mehr recht. 

Gabriele Pröll wird ihr neues Buch Ende November auch in Kirchschlag im Rahmen des „59. Absichtslosen Treffen im Haus 33“ präsentieren

Lesung mit Gabi Pröll
„Mein Rotes Fest! – Die Regeln für die Regeln machen wir uns selbst“
24.11., 19 Uhr, Haus 33,
Hofwiese 33, 2860 Kirchschlag