Fotos (2): NMS Lanzenkirchen

Für die 30 Viertklässler der NMS Lanzenkirchen wurde es im Oktober spannend: Am Stundenplan stand eine intensive Berufsorientierungswoche – ein erster Eindruck der eigenen beruflichen Zukunft, der viele auch in die Betriebe der Region führen soll. Der Wunsch nach einer Polytechnischen Schule wächst. 

Vier Tage in einem Betrieb, den fünften in der Schule, um die Erfahrungen zu präsentieren: Das waren die Berufsorientierungstage an der NMS Lanzenkirchen. Die Schülerinnen und Schüler haben vorrangig in Betrieben aus der Region zwischen Katzelsdorf und Pitten geschnuppert. Die zuständige Lehrerin Daniela Michlfeit sowie die jeweiligen Klassenlehrer haben alle Kinder in den Betrieben besucht. 

„Die berufspraktischen Tage spielen eine große Rolle bei der Entscheidung des weiteren Bildungsweges der Kinder“, erklärt dazu NMS-Direktor Martin Friedl. Sowohl die Eltern als auch die Schüler würden dabei einen aktuellen Einblick in viele Berufsbilder bekommen, die sich in den letzten Jahren stark verändert hätten. „Zusätzlich bekommen die Familien einen guten Überblick über sämtliche Lehrberufe in den großen Leitbetrieben und KMUs in der Nähe“, zeigt sich der Direktor überzeugt. Rund ein Drittel seiner Schülerinnen und Schüler will auch einen Lehrberuf ergreifen. Darauf will Friedl die Jugendlichen auch vorbereiten. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass die Lehre auch den Stellenwert bekommt, den sie verdient“, erklärt der Direktor, der dabei den Betrieben der Region Rosen streut: Sie würden hochwertige Ausbildungen, zahlreiche Benefits und innerbetriebliche Karrierechancen bieten. 

Zukünftige Lehrlinge nicht verlieren

Um als Schule die Verantwortung als Vermittler zwischen Betrieben und Familien vollumfänglich wahrnehmen zu können, will Friedl auch die Lücke schließen, die sich mit dem neunten Schuljahr öffnet. Weil es keine Polytechnische Schule (PTS) in Lanzenkirchen oder den umliegenden Gemeinden gibt, würden viele Absolventinnen und Absolventen in weiterführende Schulen abwandern „Sie gehen den Betrieben in der Region als zukünftige Lehrlinge verloren“, meint Friedl. Ein PTS-Standort (Poly) in Lanzenkirchen würde diese Lücke schließen und regional den Lehrbetrieben einen Zugriff auf talentierte und interessierte Jugendliche ermöglichen. Mit dem Projekt „Lehre mit Matura“ in Lanzenkirchen gäbe es zudem eine weitere Möglichkeit einer Berufsausbildung (Lehre), verbunden mit den Vorteilen einer Berufsreifeprüfung (Matura).

Der Direktor ist deshalb überzeugt: „Hier in den Leithagemeinden haben wir mit den Betriebsgebieten, großen Leitbetrieben und zahlreichen KMUs, mit einer Gemeinde Lanzenkirchen der, Bildung etwas wert ist‘, und mit der Lehre mit Matura ganz besonders vorteilhafte Voraussetzungen, um unseren Kindern eine lückenlose Aus- und Berufsbildung bieten zu können.“