Abschied von Franz List / Foto: F/LIST

Unternehmer Franz List ist im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit am 23. März verstorben. Eine Erinnerung an einen Ausnahme-Unternehmer und Visionär, der nie nur den eigenen Erfolg zum Ziel hatte, sondern mit seinem Wirken einen positiven Einfluss auf die gesamte Region ausübte.

Wenn das Unternehmen F/List mit Hauptsitz in Thomasberg heute als einer der Weltmarktführer in Sachen Luxus-Ausstattung für Privatjets und Residenzen gilt, dann war das eine Erfolgsgeschichte, die auf einen Mann zurückgeht. Im Jahr 1950 gründete der Vater von Franz List eine kleine Tischlerei in Aspang. Als diese von seinem Sohn übernommen wurde, wollte dieser mehr. Mit seinen Visionen, seinem Bekenntnis zu höchster Qualität und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen, machte er den Betrieb, seinen Betrieb, zu dem, was er heute ist: ein Arbeitgeber mit rund 1.100 Mitarbeitern aus 28 Nationen, der mittlerweile weltweit im Einsatz ist. Neben dem Hauptsitz in Thomasberg, wo mit viel Fingerspitzengefühl und Know-how exklusive Ausstattungen für Business- und Privatjets sowie Residenzen gefertigt werden, befinden sich mittlerweile weitere Standorte in Deutschland, England, Dubai, den USA, Kanada und Brasilien. Bei all diesen Entwicklungen, begleitet von nationalen und internationalen Auszeichnungen, standen für Franz List und sein Team dennoch immer die Mitarbeiter im Mittelpunkt eines Familienunternehmens, für das nicht nur besser, größer, weiter, sondern auch Wertschätzung ein Kernelement der täglichen Arbeit war und ist. Ein eigener LIST-Hilfsfonds für unverschuldet in Not geratene Mitarbeiter, Initiativen für Lehrlinge oder das Engagement und die Unterstützung für regionale Vereine oder Bildungseinrichtungen sind nur einige Beispiele dafür. Franz List hat auch einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, den Ruf des regionalen Handwerks positiv zu beeinflussen. 

Im Jahr 2017, zu seinem 70. Geburtstag, übergab Franz List die operativen Aufgaben an seine Tochter Katharina List-Nagl. Er selbst blieb dem Familienbetrieb als Aufsichtsratsvorstandsvorsitzender und als großer Visionär bis zuletzt erhalten. Erst im vergangenen Sommer war er noch mit dabei, als der feierliche Spatenstich für den Ausbau in Thomasberg mit dem neuen Werk 3 stattfand, dessen Fertigstellung er nun leider nicht mehr erleben wird. 

„Dieser Verlust trifft uns alle schwer und hinterlässt eine schmerzhafte Lücke, nicht nur in seiner Familie und unserer Organisation, sondern auch in der Welt des exklusiven Innenausbaus. Seine Führung, seine Liebe zum Handwerk und sein Innovationsgeist haben F/List zu dem gemacht, was es heute ist. Er wird uns fehlen“, heißt es seitens des Unternehmens. 

Franz List entwickelte sein Unternehmen nicht nur zu einem der größten Arbeitgeber der Region, sondern des ganzen Landes. Daher meldete sich auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zum Ableben von Franz List zu Wort: „Mit Franz List verliert Niederösterreich einen großen Unternehmer, der nicht nur durch seinen weltweiten Erfolg und seinen Unternehmergeist, sondern vor allem mit seiner Menschlichkeit und seinem Familiensinn beeindruckt hat.“