Vernetzungstreffen im Krankenhaus Wiener Neustadt / Foto: Schwendenwein

Die Pflegekoordination in der Region wächst. Wie genau ihre Aufgabe zu verstehen ist, wird jetzt vor allem auch den Krankenhäusern und Pflegeanstalten nähergebracht. 

Wenn Menschen im Krankenhaus sind, endet ihr Pflegebedarf meist nicht mit ihrer Entlassung. In den Spitälern gibt es dafür mittlerweile das Entlassungsmanagement, um Patienten über die Zeit nach dem Aufenthalt zu informieren. 

Zurück zu Hause ist es für viele aber schwierig im Pflegedschungel den Überblick zu bewahren. Hier setzen kostenlose Angebote wie jene der Pflegekoordination an. Das Netzwerk rund um die Walpersbacherin Tanja Wagenhofer wächst ausgehend von den Thermengemeinden stetig und basiert auf einem Konzept, das jenem der „Community Nurse“ ähnelt. Anders als die „Gemeindeschwester“ werden Pflegekoordinatorinnen aber nicht selbst pflegerisch tätig. Vielmehr unterstützen sie bei der Suche nach geeigneten Pflegeangeboten oder beim Schreiben von Anträgen. Außerdem kümmern sie sich in ihren Gemeinden um Informations- und Präventionsveranstaltungen.

„Konzept der Zukunft“

Um als Schnittstelle zu Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu fungieren, präsentierten Wagenhofer und ihre Kolleginnen ihre Arbeit Pflegedirektorin Christa Grosz im Krankenhaus Wiener Neustadt. Dabei wurde deutlich, dass es nicht immer leicht zu erfassen ist, wie die Arbeitsabläufe auf beiden Seiten funktionieren.  Die Netzwerkveranstaltung wurde daher auch genutzt, um über unklare Begrifflichkeiten aufzuklären, den Unterschied zwischen Pflegekoordination und „Community Nurse“ zu erklären und Zuständigkeiten bewusst zu machen. Als Ergebnis hinterlegt das Krankenhaus an einer zentralen Stelle für das Pflegepersonal die Kontaktdaten der Pflegekoordinatorinnen, um im Bedarfsfall vermitteln zu können. 

Umgekehrt können die Pflegekoordinatorinnen klarere Grenzen ihrer Zuständigkeitsbereiche ziehen, weil sie die Abläufe im Krankenhaus besser kennen.  Für Christa Grosz und Tanja Wagenhofer war das Treffen damit ein großer Erfolg. Im Mai findet ein ähnliches Treffen im Lebens.Med Zentrum Bad Erlach statt.  „Sich auszutauschen ist extrem wichtig, damit wir die Lücken in der Pflege schließen können“, erklärt Wagenhofer, die Pflegekoordinatorin für Bad Erlach und Walpersbach ist. Pflegedirektorin Grosz bestätigte: „Ich bin überzeugt, dass das ein Konzept der Zukunft ist.“