Von links: GR Andreas Mühlhofer, GR Roman Tanzler, GfGR Sylvia Blank, Bgm. Bianca Fürst und GfGR Gunter Linhart
Foto: Gemeinde Hochwolkersdorf

Nach der Insolvenz des früheren Betreibers hat die Gemeinde Hochwolkersdorf die Chance genützt und die Tankstelle im Ortsgebiet erworben – als wesentliches Element der gemeindeeigenen Grundversorgung, aber auch als Blackout-Vorsorge.

Seit Jahrzehnten gibt es in der Gemeinde Hochwolkersdorf eine kleine Tankstelle. Zwischendurch war sie immer wieder mal geschlossen, die Betreiber wechselten regelmäßig. Bereits vor mehr als einem Jahr gab es in der Gemeinde erste Überlegungen das Areal anzukaufen, doch der Betreiber war weder für die Gemeinde noch für andere Interessierte erreichbar. Bis schließlich Ende letzten Jahres die Information kam, dass die Tankstelle Teil eines Insolvenzverfahrens ist. „Es gab erste Gespräche mit dem Masseverwalter und ein Gutachten wurde angefordert, um sicherzustellen, dass die Tankstelle in einem brauchbaren Zustand ist“, erklärt Bürgermeisterin Bianca Fürst. Das Gutachten überzeugte den Gemeinderat und dieser beschloss einstimmig ein Angebot zu legen. Schließlich erhielt die Gemeinde den Zuschlag. Und was macht man nun mit einer gemeindeeigenen Tankstelle? „Uns war es in erster Linie wichtig, die Liegenschaft im Ort durch die Gemeinde zu sichern und für Kontinuität in Hochwolkersdorf zu sorgen. In den nächsten Monaten werden wir ausarbeiten, was genau mit der Tankstelle, dem kleinen Verkaufslokal und der Imbissstube passieren soll“, so Fürst. 

Blackout-Vorsorge

Fix ist jedenfalls, dass die Zapfsäulen auf Selbstbedienungsautomaten umgerüstet werden. Ob die Gemeinde dann selbst oder ein Pächter Tankstellen-Betreiber wird, steht noch nicht fest. Auch was mit den Gebäuden passieren soll, fließt in ein Gesamtkonzept mit ein. 

Sicher ist, dass die Tankstelle auch einen Teil zur Blackout-Vorsorge leisten soll. „Sollten wir die Tankstelle nicht als Gemeinde betreiben, so werden wir jedenfalls vertraglich absichern, dass etwa die Feuerwehr im Falle eines Blackouts Zugang zu Treibstoff hat. Dafür werden Zapf-Generatoren bzw. Handpumpen zur Verfügung stehen, um auch im Falle eines längeren Stromausfalls einsatzbereit zu sein“, erklärt die Bürgermeisterin. 

Einen konkreten Zeitplan für die neue Nutzung der Liegenschaft gibt es noch nicht. Die Ortschefin rechnet damit, dass bis Jahresende nicht nur das Gesamtkonzept stehen wird, sondern auch bereits die Umrüstung auf Tankautomaten abgeschlossen sein wird, welche künftig rund um die Uhr geöffnet haben sollen. Bleibt noch die Frage: Was kostet eine Tankstelle? „Da waren wir auch überrascht, nämlich nicht viel. Wir haben insgesamt 80.000 Euro für Liegenschaft und Inventar bezahlt. Umso wichtiger, dass wir uns diese wichtige Liegenschaft im Ort sichern konnten“, so Fürst.