Gipfeltreffen mit Landesrat Stephan Pernkopf in Lanzenkirchen / Fotos: Schwendenwein (3), Johannes Friedl (2)
Das Hochwasser vom September steckt auch den Verantwortungsträgern in der Buckligen Welt noch in den Knochen. Hier ist man mit einem blauen Auge davongekommen. Mit der Bilanz wird aber auch ein Blick in die Zukunft gewagt und die Frage gestellt, wo die Grenzen im Hochwasserschutz liegen.
Lanzenkirchens Bürgermeister Bernhard Karnthaler fühlt sich beim Besuch von Landesrat Stephan Pernkopf bestätigt: Die Hochwasserschutzmaßnahmen der letzten zehn Jahre seien die richtigen gewesen, die Politik eine vorausschauende. Darin bekräftigt ihn auch der Landesrat. „Projekte wie diese brauchen Zeit“, erklärt Pernkopf beim Termin in Lanzenkirchen, räumt aber auch ein, dass jeder Hochwasserschutz Grenzen habe. Als Beispiel nannte er die verheerenden Hochwasser etwa in Frankreich und Spanien in den vergangenen Wochen. Während mit Sorge beobachtet werde, was in ganz Europa derzeit geschieht, analysiere man aber bereits die Geschehnisse.
Beim Gipfeltreffen in Lanzenkirchen wurde daher auch thematisiert, wie es mit dem Hochwasserschutz entlang der Leitha weitergehen soll. Sorge bereiten den Bürgermeistern etwa die Verwachsungen in den Bachbetten – oft wachsen in Trockenperioden dichte Gestrüppe. Im Hochwasserfall entstehen dadurch leicht Verklausungen, etwa bei Brückenpfeilern. Naturschutzauflagen und unterschiedliche Zuständigkeiten beschäftigen die Ortschefs. „Die Gemeinde kann so etwas nicht einfach entfernen“, erklärt etwa Bgm. Michael Nistl bei einem Lokalaugenschein beim Katzelsdorfer Auffangbecken. Dort erinnern mitgeschwemmte Pflanzen und ausgehärtete Schlammfelder an die Wassermassen im September – nur durch das Öffnen des Beckens hatten die flussabwärts liegenden Leithagemeinden Lichtenwörth und Zillingdorf entlastet werden können. Unter einer Brücke kommt ein im Bachbett gewachsener und umgestürzter Baum zum Vorschein. „Hier haben wir Glück gehabt, dass die Brücke nicht beschädigt wurde“, meint Nistl. Er wünscht sich bessere Regelungen, um solche Problemstellen schon frühzeitig beheben zu können.
Die Verantwortungsträger aus Land und Region
ziehen nach dem Hochwasser Bilanz
Gewächse können zu Verklausungen führen