Josef Puhr aus Bubendorf setzte sich auf burgenländischer Seite für eine vernünftige Pendler-Verbindung ein, der Krumbacher Christian Schnabl für die Bucklige Welt / Fotos: Puhr, Schnabl

Die Pläne für eine Eisenbahnverbindung durch die Bucklige Welt wurden vor rund 100 Jahren endgültig verworfen (siehe Beitrag Seite 51). Dennoch gab es immer wieder Bestrebungen, insbesondere die Pendler-Verbindung nach Wien zu verbessern. Vor 30 Jahren hatten Josef Puhr und Christian Schnabl mit ihrem Einsatz schließlich Erfolg.

Es ist der 14. November 1994 um 4.45 Uhr morgens, als der allererste Mikes-„Eilbus“ die Haltestelle in Lockenhaus erreichte und Pendler aufnahm, die nach Wien zur Arbeit fuhren. Unterwegs Richtung Niederösterreich ging es weiter durch Kirchschlag und Krumbach bis nach Edlitz, wo der Bus auf die Autobahn abbog und bis zum Wiener Hauptbahnhof fuhr – und das bis heute noch macht. Mittlerweile hat die Firma Blaguss den „Schnellkurs“ übernommen und es gibt bereits drei dieser Pendlerverbindungen am Morgen. Dass es diese überhaupt gibt, war dem Engagement von zwei Herren zu verdanken, die sich für diese Verbindung eingesetzt haben. Auf burgenländischer Seite war es Josef Puhr aus Bubendorf, der sich für eine schnelle Pendler-Verbindung starkgemacht hat.  Mit Christian Schnabl aus Krumbach fand er einen Mitstreiter der ersten Stunde. Gemeinsam galt es nicht nur, andere Pendler mit ins Boot zu holen, sondern vor allem die Bürgermeister der Gemeinden entlang der Strecke. Kein einfaches Unterfangen, das aber schließlich geglückt ist – und von Anfang an hervorragend angenommen wurde. So gut, dass es nur fünf Jahre später eine zweite, ab dem Jahr 2003 eine dritte Verbindung gab. 

Drei Stunden verbrachte Puhr täglich im Bus, um zur Arbeit zu pendeln. „Anfangs war das noch sehr heimelig und familiär. Zwar herrschte in der Früh Totenstille, weil jeder noch ein bisschen schlafen wollte, aber am Nachmittag wurde dann miteinander Jause gegessen und geplaudert“, so Puhr. Für viele Junge sei der Eilbus auch ein „Start ins Leben“ gewesen. Viele seien anfangs, zum Einstieg in die Arbeitswelt, mit dem Bus gependelt und erst später in die Stadt gezogen. Heute nutzen den Bus viele, eben gerade deshalb, weil sie nicht in der Stadt leben möchten.

Mittlerweile sind beide Initiatoren der Eilbus-Verbindung in Pension und nutzen das Angebot nur selten für private Fahrten. „Heute gibt es viele, die mit dem Bus fahren, die damals bei der Gründung noch gar nicht geboren waren“, so die beiden Pendler der ersten Stunde.