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Nach dem ersehnten Regen überrascht uns der Frühling mit einer dichten, ungebremsten Blütenfülle: Wurfsteinmauern werden von bunten Polsterpflanzen in Szene gesetzt, weiße Tulpen blühen mit dem Polsterphlox um die Wette und blühende Obstbäume schweben wie weiße Wolken über unserer Landschaft.
Im Garten erwarten uns die jährlich wiederkehrenden Pflegearbeiten: Krokusse, Narzissen und Tulpen können nach der Blüte knapp über dem Boden abgeschnitten werden. Sie wirken beim Eintrocknen schlampig und stören oft das Gesamtbild eines Beetes. Damit sie im nächsten Jahr wieder verlässlich blühen, erhalten sie eine Prise organischen Langzeitdüngers. So können die Zwiebeln Kraft aufbauen, ohne wochenlang verwelkt im Beet herumzustehen.
Dringend ist jetzt vor allem die Unkrautarbeit: es nützt alles nichts, man muss mit dem Unkrautstecher dem Löwenzahn in den Beeten hinterher, man tut gut daran Brennnessel rechtzeitig des Platzes zu verweisen und es darf sich auch die anmutige Vogelmiere im Gemüsegarten nicht ungehemmt ausbreiten. Ist man im Frühling ein bisschen streng, erspart man sich viel Ärger den Sommer über. Sobald eine Fläche schön ausgeputzt ist, wird sie mit organischem Langzeitdünger sanft gedüngt und mit Mulchmaterial abgedeckt. Für Blumen- und Rosenbeete eignet sich Gartenfaser am besten. Sie ist feiner als Rindenmulch und setzt keine schädliche Gerbsäure frei. Unter den Hecken wird nach dem ersten Frühlingsputz und einer kräftigen Düngung mit Hackschnitzeln abgedeckt. So werden die Pflanzflächen vor schwerem Regen und Austrocknung geschützt. Der Unkrautdruck wird weitgehend eingedämmt.
Wer noch keine Gelegenheit hatte, die Rasenflächen zu pflegen, sollte wirklich bald mit dem Fächerbesen abkehren. Die Verfilzungen des Winters werden entfernt und die frischen, noch zarten Gräser können sich schneller entwickeln. Bevor man vertikutiert, sollte zweimal gemäht werden. Vertikutiert man zu früh, werden die noch schwachen Rasenpflänzchen ausgerissen – auf den kahlen Stellen siedeln sich rasch Unkräuter an. Wichtig ist, dass die Messer des Vertikutierers exakt auf Bodenhöhe eingestellt sind. Sie sollen den Boden nicht aufschneiden, sondern nur alten Mulch und Moos aus dem Rasen entfernen. Die erste Düngergabe mit einem organischen Langzeitdünger kann danach gleichmäßig aufgebracht werden. Sobald ein bisschen Niederschlag kommt, treibt der Rasen an und verhindert so ein zu starkes Aufkommen von Blattpflanzen. Sind Mitte Mai immer noch Kahlstellen vorhanden, muss nachgesät werden. Dazu mischt man in einem Kübel Gartenerde (keine Blumenerde!) mit Rasensamen, verteilt die Mischung auf den betroffenen Stellen und drückt sie mit der Hand sanft an. Wie bei jeder Aussaat müssen diese Bereiche gleichmäßig feucht gehalten werden. Und je öfter der Rasen gemäht wird, umso dichter wird er!
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Blütenfülle des Frühlings!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner
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