Fotos: Fara (2)

Vor einem Jahr hatte Aaron Fara seinen Auftritt bei den Olympischen Spielen in Paris, jetzt trainiert er für große Auftritte in den USA – und zwar im Wrestling-Sport. 

Als Judoka konnte dem 1,94 Meter großen 28-Jährigen nicht schnell jemand etwas vormachen. Das stellte der Bad Erlacher auch im Vorjahr klar unter Beweis. Dass er nach zahlreichen Medaillen ausgerechnet bei den Olympischen Spielen schon nach dem ersten Kampf einem stärkeren Gegner den Platz überlassen musste, stand dabei nicht auf dem Plan. 

Doch das Leben spielt oft anders. Für Fara war das jähe Olympia-Aus auch eine Chance. Ein Scout der Wrestling Association wurde auf ihn und weitere Sportler aufmerksam und warb ihn ab. Im Jänner 2025 erklärte der Bad Erlacher seinen Rücktritt vom Judo und gab seinen radikalen Wechsel bekannt. Statt weiterhin auf der Matte zu stehen, zog es ihn in die USA – genauer: nach Orlando, Florida, in das Nachwuchsprogramm des Wrestling-Giganten WWE. Sechs Tage die Woche trainiert er nun dort. Auch für die Familie in Bad Erlach nicht ganz einfach: „Wir versuchen, einmal in der Woche miteinander zu sprechen“, erzählt sein Vater, der mit ihm bereits im Herbst in den USA war, wo sein Sohn die neue Sportart ausprobiert hat. 

Wrestling und Judo könnten nämlich unterschiedlicher kaum sein: Während Judo als traditionsreiche Kampfsportart auf Technik, Fairness und echte Wettkämpfe setzt, steht beim Wrestling die Show im Vordergrund. Hier sind die Kämpfe choreografiert, die Rollen klar verteilt, das Ziel ist Unterhaltung. Für Aaron Fara bedeutet der Wechsel vom Judo-  in den Wrestling-Ring nicht nur einen sportlichen, sondern auch einen kulturellen Bruch – und den mutigen Schritt in eine inszenierte Welt, in der Körperbeherrschung und Bühnenpräsenz gleichermaßen zählen.

Fara bleibt damit ein Ausnahmeathlet aus der Region, der nicht nur im Judo erfolgreich war, sondern sich nun auch auf internationalem Terrain neu erfindet.