Die Thernbergerin Gerlinde Flonner wurde mit dem Reisenbauer-Stiftungspreis 2025 ausgezeichnet. Unter den Gratulanten (v.li.) Andrea Baumgartner, die Flonner nominiert hat, Edith Tippel (BhW), Regionsobfrau Michaela Walla, Preisträgerin Gerlinde Flonner, Ingrid Schwarz (Südwind NÖ) sowie Reisenbauers Töchter Margit Sauer und Waltraud Halmer. / Foto: Rehberger

Jedes Jahr im Herbst, rechtzeitig mit dem Erscheinen der „BOTIN aus der Buckligen Welt“ sucht Südwind NÖ besonders engagierte Frauen als Preisträgerinnen des mit 1.000 Euro dotierten Leopoldine Reisenbauer Stiftungspreises. Unter allen Nominierten wurde heuer mit der Thernbergerin Gerlinde Flonner wieder eine würdige Siegerin ausgewählt, die sich seit Jahrzehnten in ihrer Gemeinde für andere einsetzt.

In der Region Bucklige Welt-Wechselland sind viele Gemeinden mittlerweile als Fairtrade-Gemeinden ausgezeichnet, in denen bei vielen Aktivitäten auf globale Gerechtigkeit und fairen Handel aufmerksam gemacht wird. Aufgrund dieses vielfältigen Engagements wurde die Region zur ersten Fairtrade-Region Niederösterreichs gekürt. Eine Entwicklung, die einerseits von Südwind NÖ unter der Leitung von Ingrid Schwarz, andererseits vom regionalen Bildungswerk vorangetrieben wird. Nachdem deren frühere Obfrau Leopoldine Reisenbauer viel zu früh und unerwartet verstorben war, entschloss sich Südwind NÖ, jedes Jahr im September den Leopoldine Reisenbauer-Stiftungspreis in Höhe von 1.000 Euro zu vergeben, damit der Einsatz von Reisenbauer nicht in Vergessenheit gerät und gleichzeitig verdiente Frauen aus der Region vor den Vorhang geholt werden. 

Die diesjährige Stiftungspreisträgerin ist „die gute Seele der Pfarre Thernberg“ – so wurde Gerlinde Flonner in der Nominierung von Andrea Baumgartner beschrieben. 

Einsatz über Jahrzehnte

„Die Jurymitglieder aus der Region haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, das langjährige Engagement von Gerlinde Flonner mit dem Südwind-Stiftungspreis im Gedenken an Leopoldine Reisenbauer auszuzeichnen“, so Ingrid Schwarz von Südwind NÖ. 

Über 30 Jahre arbeitete Gerlinde Flonner in der Pfarre Thernberg, ist nach wie vor Ansprechperson für pfarrliche Anliegen und hat viele Veranstaltungen im Sinne der globalen Gerechtigkeit mitorganisiert. So hat seit Jahrzehnten das Thema fairer Handel einen zentralen Platz beim Erntedankfest, bei den zahlreichen Pfarrfesten und bei Veranstaltungen der Katholischen Frauenbewegung Thernberg. Wann immer Unterstützung gebraucht wird, ist Gerlinde Flonner dabei, so auch bei den traditionellen Pfarrflohmärkten, bei denen der Gedanke des Wiederverwendens gelebt wird. 

Seit ihrer Pensionierung arbeitet Gerlinde Flonner auch beim Team Österreich Tafel mit. Diese Initiative des Roten Kreuzes unterstützt Menschen durch die Ausgabe von Lebensmitteln. Jeden Samstag werden im Bauhof in Grimmenstein Lebensmittel gratis an registrierte Klienten ausgegeben. „Das Engagement von Gerlinde Flonner ist vorbildlich im Sinne einer fairen Region in der Buckligen Welt. Ihre verbindende Art ist eine Bereicherung für die lokale Dorfgemeinschaft, mit ihrer fröhlichen Art ist sie unabkömmlich“, so Ingrid Schwarz über die Ausgezeichnete 2025.