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Die langersehnten Regenphasen im April waren wirklich notwendig! Nach dem trockenen Winter waren sie für die Natur und für unsere Gärten sehr wohltuend. Jeden Tag gibt es in der Natur etwas Neues zu entdecken. Im Mai ist im Garten wirklich viel zu tun.

Ganz wichtig ist um es in dieser Jahreszeit, die Ordnung zwischen Beikräutern und Kulturpflanzen festzulegen. Wer bis Ende Mai seine Beetflächen, die Flächen unter den Hecken und die Ränder des Gartens nicht gesäubert hat, hat es das ganze Jahr über schwer. Sobald eine Fläche sauber ist, wird kräftig gedüngt und mit organischem Material (z. B. dem ersten Grasschnitt, Hackschnitzel oder Gartenfaser) abgedeckt. In den Blumenbeeten geben Tulpen, Narzissen und Zierlauch derzeit den Ton an. Nach der Blüte werden sie abgeschnitten und mit einer kleinen Menge biologischen Langzeitdüngers versorgt. So wird die Blüte für’s nächste Jahr gesichert. Die meisten mehrjährigen Pflanzen sind jetzt schon gut ausgetrieben. Für Staudenpflanzungen hat sich Gartenfaser oder Miscanthus-Schnitt als Abdeckmaterial gut bewährt. Beim Mulchen lässt man rund um die Pflanzen immer ein wenig Luft, um Fäulnis zu verhindern. 

Wem eine dichte, unkrautfreie Rasenfläche wichtig ist, der sollte jetzt jede Woche mähen und mit biologischem Langzeitdünger nicht sparen! Die feinen Rasengräser haben einen sehr hohen Stickstoffbedarf. Sinkt der Stickstoffgehalt im Boden, machen sich jene Beikräuter breit, die auch mit mageren Böden gut auskommen. Von kombinierten Produkten wie „Rasendünger mit Unkrautvernichter“ ist grundsätzlich abzuraten. Der „Unkrautvernichter“ vernichtet auch das Bodenleben und die geschwächten Rasenflächen brauchen dadurch immer mehr Pflege. Um schöne, sattgrüne Rasenflächen zu erhalten, genügt eine kräftige Startdüngung im April/Mai und eine weitere bis Ende Juni. Auf Flächen, die nicht stark beansprucht werden, macht es aber auch Sinn, über einen pflegeleichten und robusten Kräuterrasen nachzudenken. 

Im Gemüsegarten ist es jetzt an der Zeit, auch die wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Melanzani, Paprika und Gurken auszupflanzen. Gleich nach der Pflanzung sollten die Flächen rundherum mit Grasschnitt oder geschnittenen Kräutern gemulcht werden. Gut abgedeckte Böden trocknen nicht so schnell aus, die Mulchschicht wirkt wie ein sanfter Flächenkompost und Starkregen kann nicht so viel Schaden anrichten. Auch Schafwoll-Vliese sind seit einiger Zeit im Handel. Sie schützen den Boden sehr gut und geben bei der Verrottung zusätzlich gleichmäßig Stickstoff ab. Optisch sind sie gewöhnungsbedürftig, lassen sich aber unter dünnen Schnittgutschichten wunderbar verstecken. Sie sind eine bequeme und sinnvolle Art, den Boden für die ganze Saison gut zu schützen.

Ich wünsche Ihnen Morgenstunden voller Vogelgezwitscher, sonnenwarme Mittagsstunden unter blühenden Obstbäumen und entspannte Abendstunden rund um die Feuerschale!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner

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