Gerald und Eva Sokoll erfüllten sich in der Pension ihren Traum von der großen Reise. Die beiden Lanzenkirchner entdeckten Australien, Neuseeland und Hawaii und teilten ihre einzigartigen Erfahrungen im Rahmen von zwei Vorträgen mit dem interessierten Publikum in Lanzenkirchen / Foto: Sokoll (4)
49.000 Kilometer mit dem Flugzeug, 330 per Schiff, knapp 7.000 mit dem Auto und 550 Kilometer zu Fuß: Gerald und Eva Sokoll haben in 80 Tagen am anderen Ende der Welt zahlreiche spannende Erlebnisse gesammelt.
Schon mit vier Jahren wusste Gerald Sokoll, dass er Koch werden möchte. Und er hat diesen Kindheitstraum in die Tat umgesetzt. Beruflich ist er zunächst als Koch per Schiff um die Welt gefahren, war in der ersten Traumschiff-Serie als Koch dabei. Eines seiner großen Ziele war aber immer Neuseeland. In der Zeitung fand er eine Stellenanzeige. Das Parkroyal Hotel in Wellington suchte Köche und er bewarb sich. Die Rückmeldung kam sofort: Er hatte den Job und zwei Wochen Zeit, um sich zu entscheiden. Sokoll sagte zu, erbat sich aber drei Monate Aufschub, in denen er sein gesamtes Leben umkrempelte. Zunächst wurde aber mal geheiratet. Seine Frau Eva blieb aus beruflichen Gründen in Österreich, besuchte ihren Mann aber so oft es ging und sie verbrachten jede freie Minute in der Natur. Zwei Jahre war Sokoll am anderen Ende der Welt, bevor er schließlich als Koch bei betuchten Familien in Privathaushalten tätig war. Die Liebe zu Neuseeland und der Wunsch, diese Region privat zu erleben, blieb aber. Und mit der Pension konnten sich die beiden diesen Traum nun erfüllen.
Musik und Naturerlebnis
Allerdings verlief die Reiseplanung etwas anders als die klassische Rundreise. Denn die Sokolls sind Musikliebhaber, insbesondere von Richard Wagner. Daher wollten sie rechtzeitig im australischen Brisbane sein, um sich im dortigen Opernhaus die Premiere vom „Ring der Nibelungen“ anzusehen. Zunächst wurden also die Opernkarten reserviert und sozusagen drumherum die Reise geplant. „Es waren die schlechtesten Sänger, die wir je gehört haben, aber wir haben die Vorstellung trotzdem durchgezogen und wurden am Ende mit einer gigantischen Lasershow belohnt“, erinnert sich Eva Sokoll schmunzelnd. Und dann kam den beiden Opernfreunden ein einzigartiger Zufall zugute. Als sie in Sydney ankamen, war das berühmte Opernhaus aufgrund von Umbauten für einen einzigen Tag öffentlich zugänglich.
Die Reise fing also schon mal gut an und es sollte nicht das einzige denkwürdige Erlebnis bleiben. Die beiden Naturliebhaber erinnern sich etwa an einen Ausflug in einen Nationalpark, bei dem es 160 Kilometer durch die Wüste ging. Ein gewaltiger Vogelschwarm begleitete ihren Bus, sodass der Fahrer, der ein solches Spektakel selbst noch nie erlebt hatte, anhielt. Nach ihrer fünfwöchigen Rundreise durch Australien ging es weiter nach Neuseeland, zunächst nach Christchurch auf der Südinsel, wo sie alte Freunde trafen. Per Fähre ging es weiter zur Nordinsel, wo die beiden Orte, die sie vor vielen Jahren schon gemeinsam entdeckt hatten, erneut aufsuchten. Sie besuchten etwa ein „Wildlife Sanctuary“ von Freunden und verbrachten sehr viel Zeit in der Natur. Nach vier Wochen ging es schließlich weiter zur nächsten Etappe, dem Traumziel von Gerald Sokoll seit der Schulzeit: Hawaii. Bei einem Rundflug hatten sie das große Glück, Wale zu sehen – ein unvergessliches Erlebnis. Immer mit dabei: die Kamera. Tausende Bilder und unzählige unvergessliche Erfahrungen später kamen sie nach 80 Tagen wieder nach Lanzenkirchen zurück. Und weil das Interesse an ihren Erlebnissen und beeindruckenden Bildern so groß war, organisierte die Bücherei Lanzenkirchen einen Reisevortrag, der kürzlich aufgrund der großen Nachfrage wiederholt wurde.