Jana Jedamski aus Thomasberg war Teil des Mitbestimmungsprozesses in Brüssel – als eine von nur vier Österreichern / Foto: Jedamski (2)

Die Europäische Union arbeitet zurzeit an einem neuen Haushalt. Es geht ums Geld, genauer gesagt darum, wofür die EU-Mittel künftig eingesetzt werden sollen. Um zu wissen, was für die Menschen, die in der EU leben, wichtig ist, wurden per Zufallsprinzip 150 Personen zum EU-Bürgerforum eingeladen. Mit Jana Jedamski war auch eine Vertreterin aus der Buckligen Welt dabei.

Bis vor Kurzem war Jana Jedamski Schülerin am Gymnasium Sachsenbrunn und mit der Vorbereitung zur Matura beschäftigt. Doch dann er-gab sich eine Gelegenheit, die sie sich nicht entgehen lassen konnte. Die Gemeinde Thomasberg wurde als eine von vier österreichischen Gemeinden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um einen Vertreter ins EU-Bügerforum nach Brüssel zu entsenden. Und die Entscheidung fiel auf Jana Jedamski. Gemeinsam mit 149 anderen Vertretern aus allen EU-Ländern hatte sie zwei Fragen zu beantworten: Für welche Prioritäten sollte der EU-Haushalt in Zukunft aufgewendet werden? Und: In welche Arten von Maßnahmen sollte der EU-Haushalt fließen, um diese Prioritäten umzusetzen? 

Im Herzen der EU

Der Beteiligungsprozess wurde bestens durchorganisiert. Die Teilnehmer zwischen 16 und 81 Jahren erhielten schon im Vorfeld alle wichtigen Infos, bevor es dann in Brüssel direkt in Kleingruppen an die Ausarbeitung von 22 konkreten Empfehlungen und Prioritäten ging. „Zuerst haben wir an einer Plenarsitzung teilgenommen, bei der alles genau erklärt wurde, dann wurden wir in Kleingruppen eingeteilt“, so Jedamski, die unter anderem mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz befasst war. Und da wurde auch ordentlich diskutiert, denn in der zufällig ausgewählten Gruppe von 150 Personen war auch der ein oder andere EU-Skeptiker dabei. Insgesamt zweimal, Ende März und Mitte Mai, war sie in Brüssel, dazwischen fand eine Online-Sitzung statt. Für die Sachsenbrunn-Absolventin war es spannend, Demokratie hautnah zu erleben, aber auch die Hauptstadt der Europäischen Union zu besichtigen. Und: „ich hatte schon das Gefühl, dass meine Stimme ernst genommen wurde.“ Ihre Begeisterung für (EU-)Politik ist jedenfalls gewachsen und sie kann sich vorstellen, dass das nicht ihr letztes Engagement in dieser Richtung war. Jetzt möchte sie aber erstmal Medizin studieren.

Die 22 Empfehlungen wurden an die Kommission übergeben. 2028 tritt der neue EU-Haushalt in Kraft.