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Die Temperaturen klettern auf über 30 Grad Celsius und wir können endlich wirklich im Garten wohnen! Viele Gartenarbeiten gehen jetzt nebenbei, weil man so oder so jeden Tag draußen ist.
Im Gemüsegarten sind derzeit nur Pflegearbeiten zu tun. Will man in der Buckligen Welt zu reifen Tomaten kommen, empfiehlt es sich, die Pflanzen auszugeizen. Dazu schneidet man die kurzen Triebe, die sich oberhalb der Blätter aus der Blattachsel bilden, einfach weg. Wenn sie noch jung sind, kann man sie auch mit dem Fingernagel wegknipsen. Bei dickeren Trieben empfiehlt sich die Gartenschere, damit man den Stamm nicht verletzt. Tomaten setzen nur am Stamm starke Fruchttriebe an. Die Kohlpflanzen (Kraut, Brokkoli, Karfiol, Kohlsprossen) sollte man jetzt regelmäßig auf Kohlweißlingsraupen und deren Eier (klein und gelb) absuchen. Die Raupen sind sehr gefräßig und können ernsthaften Schaden anrichten.
In trockenen Zeiten finden sich auch Ameisen im Gemüsegarten ein, besonders gern in Beeten neben dem Weg oder in Hochbeeten aus Stein. Hier genügt regelmäßiges starkes Wässern, um sie zu vertreiben.
Im Sommer ist der Garten voller Insekten. Wer stolzer Besitzer eines Gartenteiches ist, kann sich jetzt über eine Vielzahl an Libellen freuen. Ab ca. 28 Grad Celsius Wassertemperatur bilden sich in den Teichen verstärkt Algen. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang. Nach einiger Zeit lösen sich die Algen wieder auf. Fadenalgen kann man gut mit einem Stöckchen abfischen und kompostieren. Libellen setzen ihre Gelege auf Fadenalgenpolster im Randbereich der Teiche. Im Sommer also bitte einige Algenflecken belassen, am besten zwischen hohen Sumpfgräsern, wo es nicht so auffällt. Jedes Algenbekämpfungsmittel schadet dem Leben und den Pflanzen im Teich. Mit Mikroorganismen kann man das Teichwasser aber unterstützen. Wer einen Sprudelstein oder Wasserfall hat, tut gut daran, die Pumpe eher in der Nacht einzuschalten, damit das Wasser besser abkühlt. In der Mittagshitze würde sich das Teichwasser, wenn es über die Steine fließt, sonst zu stark aufheizen.
Bei starker Hitze sollte selten gemäht werden. Der Rasen wächst dann so oder so langsamer. Die längeren Halme schattieren den Boden und verhindern zu starke Austrocknung. Wenn man Rasenflächen gießen will, sollte man das selten und dafür durchdringend tun, damit die Gräser dazu angeregt werden, tief zu wurzeln.
Alte Grillkohle und Asche aus dem Lagerfeuer oder dem Feuerkorb können als wertvoller Zusatz zum Kompost gegeben werden. Asche enthält viel Kalium – ein wichtiger Pflanzennährstoff, den vor allem die Zwiebelgewächse gut brauchen können.
Bitte auf jeden Fall für Vögel und Insekten eine Trinkmöglichkeit schaffen. Es nützt ja nichts, sie im Winter zu füttern und im Sommer verdursten zu lassen!
Ich wünsche Ihnen entspannte Tage und viele laue Abende im Garten!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner
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