Tendenz steigend: Immer mehr Bürgermeisterinnen lenken die Geschicke der österreichischen Gemeinden. Das war auch bei der Anzahl der Gäste beim alljährlichen Bürgermeisterinnentreffen des Österreichischen Gemeindebunds, das heuer in Anif stattfand, zu bemerken.
Fotos: Ö Gemeindebund (2)

Das Bürgermeisterinnentreffen, das alljährlich vom Österreichischen Gemeindebund organisiert wird, ist ein Ort des Austauschs und der Vernetzung der weiblichen Ortschefs des ganzen Landes. Und es werden immer mehr. Rund 90 Bürgermeisterinnen trafen sich, viele davon auch aus der Region Bucklige Welt-Wechselland.

Der erste offizielle Termin nach ihrer Angelobung zur Landeshauptfrau von Salzburg führte Karoline Edtstadler nach Anif, wo sie rund 90 Bürgermeisterinnen und Vizebürgermeisterinnen beim heurigen Treffen begrüßte. Dass die Vize-Ortschefinnen diesmal auch dabei waren, war eine Premiere. Ziel war es, diese zur Übernahme von Führungsaufgaben zu ermutigen. Wie es ihnen mit diesen ergeht, wurde im Rahmen des Bürgermeisterinnentreffens dann von den amtierenden Bürgermeisterinnen diskutiert. Die Vernetzung stand im Fokus der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Doris Schmidauer, der Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen steht – aber auch der Austausch, etwa darüber, wie man zur Funktion der Bürgermeisterin kam. Dabei stellte sich heraus: In vielen Fällen haben die Frauen genau dann das Ruder übernommen, wenn eine „Anpackerin“ gebraucht wurde: ungeplant, aber dafür umso motivierter. Erfreulich war auch heuer wieder die Tatsache, dass das Treffen jedes Jahr größer wird. Und das hat einen guten Grund. Bei der ersten Zusammenkunft im Jahr 2007 waren erst drei Prozent aller österreichischen Ortschefs weiblich. Mittlerweile liegt die Bürgermeisterinnenquote bei 11,5 Prozent. 

Ein Viertel sind Frauen

Die Tendenz ist also steigend, Luft nach oben bleibt aber noch. Wobei die Sache in unserer Region etwas anders aussieht. Der Bezirk Neunkirchen ist Bürgermeisterinnen-Spitzenreiter Österreichs mit 20 Prozent. Betrachtet man die Region Bucklige Welt-Wechselland, dann zeigt sich, dass es noch besser geht: Bereits ein Viertel aller Gemeinden werden von Bürgermeisterinnen geführt. Von den 32 Gemeinden sind in genau acht Frauen an der Spitze. Als die „Botin“ im Oktober 2012 zum ersten Mal erschien, waren es erst drei. 

Beim alljährlichen Bürgermeisterinnentreffen nahmen auch wieder viele Vertreterinnen aus der Region teil. Am Bild (v.li.): Ulrike Trybus (Penk-Altendorf), Bianca Fürst (Hochwolkersdorf), Doris Faustmann (Aspang Markt), Michaela Walla (Warth), Evelyn Artner (Schwarzau), Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, Doris Kampichler (Buchbach), Waltraud Ungersböck (Scheiblingkirchen-Thernberg) und Karoline Ofenböck (Thomasberg)