LAbg. Hermann Hauer mit Bgm. Doris Faustmann beim Rotkreuz-Stützpunkt in Aspang / Foto: Rehberger

Die Nachricht hat hohe Wellen geschlagen, viele Gerüchte gerieten in Umlauf und sorgten für Unmut und Verunsicherung. Es geht um die Streichung des Notarzt-Postens in Aspang. Ganz so einfach ist es aber nicht, wie LAbg. Hermann Hauer im Gespräch mit der „Botin“ erklärt, denn: Mit dem NÖ Gesundheitsplan 2040 würden zwar einige Änderungen kommen, die Notfallversorgung würde aber in jedem Fall aufrechtbleiben.

Bei einem medizinischen Notfall ruft man die Rettung. Die Einsatzkräfte machen sich auf den Weg und alarmieren je nach Situation den Notarzt gleich dazu. Bisher befand sich dieser in Aspang am Standort des Roten Kreuzes. Doch nun werden diese Notfallstützpunkte in Niederösterreich drastisch reduziert. Von den 32 Standorten wird es künftig an elf keinen ständigen Notarzt vor Ort mehr geben, darunter auch in Aspang. Eine Nachricht, die von der Bevölkerung mit Unmut und Sorge aufgenommen wurde. „Mich haben sehr viele Menschen darauf angesprochen, teils besorgt, teils verärgert, daher braucht es dringend Aufklärung“, so LAbg. Hermann Hauer. Denn die Notfallversorgung in „seinem“ Bezirk sei deshalb keineswegs in Gefahr, beruhigt er. 

Aber der Reihe nach: Der gesamte Gesundheitsbereich kämpft gegen steigenden Fachkräftemangel bei einer gleichzeitig immer älter werdenden Bevölkerung. Daher hat man sich gemeinsam mit 50 Experten aus dem Gesundheitsbereich seitens des Landes angesehen, wie man eine optimale Gesundheitsversorgung auch in Zukunft sicherstellen kann. Die Erkenntnisse wurden im Gesundheitspakt 2040 festgehalten und der Gesundheitsplan 2040 beschlossen. Mit großer Mehrheit im NÖ Landtag. Alle Parteien haben sich dafür ausgesprochen, einzig die Grünen haben mehrere Punkte abgelehnt. Dieser Gesundheitsplan sieht eine Umstrukturierung vor, damit die vorhandenen Ressourcen, also auch das medizinische Personal, bestmöglich zum Einsatz kommen. „Der medizinische Fortschritt geht rasant weiter, das Personal wird immer spezialisierter; daher muss man schauen, wer wo am sinnvollsten eingesetzt wird“, so Hauer. Das gelte eben auch für jene Ärzte, die bisher als Notärzte im Einsatz gewesen waren (zumeist Anästhesisten), die dann etwa im Klinikbetrieb fehlen würden. Hauer betont aber: „Wir sprechen sicher nicht von Kürzungen oder Einsparungen, sondern von Umstrukturierungen, das ist ein großer Unterschied.“ Denn gleichzeitig mit den Änderungen im Rettungswesen werde etwa die Rettungshubschrauber-Staffel in Wiener Neustadt ausgebaut, sodass ein Arzt im Notfall genauso schnell zur Stelle sei wie bisher. Und: „Es wird kein System abgedreht, ohne dass zuvor ein neues aufgebaut wurde“, so Hauer. Der Notarzt in Aspang bleibe daher auch so lange im Einsatz, wie der Aufbau der erweiterten Rettungshubschrauber-Staffel dauere.