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Langsam färbt sich das Laub, der Himmel ist blitzblau und die Luft wird klar. Der Herbst ist gekommen, wird uns die nächsten Wochen mit seinem Farbenspiel begeistern und bringt reiche Ernte.
Fast überall in der Buckligen Welt können wir uns heuer über gute Obsterträge freuen. Ich finde es schade, wenn es in einem Garten nichts zu ernten gibt, sondern nur mehr Zierpflanzen das Sagen haben. Ja, die Gärten werden kleiner und die Zeit ist knapp, aber trotzdem kann man gesundes Obst und Beeren leicht in den eigenen Garten integrieren. Zwetschgenbäume sind kleinkronig, bringen wenig Laub, aber wunderbare Früchte. Auch Weichseln eignen sich für kleine Gärten. Kirschen und Nussbäume dagegen können sich zu mächtigen Bäumen entwickeln. Dazwischen liegen die Apfel- und Birnbäume, die im Wuchs gut zu regulieren sind. Der richtige Baumschnitt ist schnell gelernt und Obstbäume zu schneiden im Vor-Frühling ist eine schöne Beschäftigung im Freien.
Beerensträucher sind allesamt sehr pflegeleicht. Rote, weiße und schwarze Ribisel wachsen auf fast jedem Gartenboden. Sie wurzeln sehr flach und mögen regelmäßiges Harken nicht. Bewährt hat sich eine Unterpflanzung aus Monats- und Walderdbeeren. So sind die feinen Wurzeln geschützt und man hat den doppelten Erntespaß. Stachelbeeren bevorzugen warme Böden, die aber nicht zu trocken sein sollen. Himbeeren lieben warme, durchlässige Böden und viel Platz. Sie treiben Ausläufer und bilden so im Lauf der Zeit einen Himbeerschlag. Hier darf man es mit der Ordnung nicht zu genau nehmen – Himbeeren wuchern einfach gern! Auf sonnigen Böschungen wachsen sie aber viel besser als z. B. Zierrasen. Ähnliche Ansprüche haben auch die Garten-Brombeeren. Es gibt sie stachellos und sie brauchen mit ihren langen Ranken viel Platz. An Drahtzäunen bilden sie einen guten Sichtschutz und richtig reife Brombeeren sind einfach unwiderstehlich!
Strauch-Heidelbeeren sind etwas heikler. Sie fruchten nur in Gemeinschaft wirklich gut, wünschen sich humosen Boden und leiden unter Trockenheit. Deshalb setzt man sie oft in den Schatten, wo sie aber nicht wirklich gut gedeihen. Ein sonniger, tiefgründiger und ausreichend feuchter Platz sagt ihnen am besten zu.
Holunder versorgt uns und viele Vögel mit herrlichen Beeren. Roh sind sie unbekömmlich, aber als „Hollerkoch“ einzigartig. Veredelte Haselnüsse fruchten jedes Jahr und eignen sich wunderbar als Schichtschutzsträucher. Gemeinsam Nüsse knacken am Abend macht (mir) mehr Spaß als fernsehen. Und was wir nicht brauchen, holen die Eichhörnchen. Ich könnte den putzigen, immer ein wenig verwirrt wirkenden Tierchen stundenlang zuschauen.
Vielleicht habe ich Sie ein wenig dazu anstiften können, sich zu überlegen, wo denn in Ihrem Garten Platz wäre für Obstbäume und Beerensträucher. Frisch geerntet schmeckt einfach alles besser und das Ernten gehört im Herbst einfach dazu!
Ich wünsche Ihnen einen prachtvollen Herbst im Garten!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner
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