Hinter dem Kulturprogramm der Gemeinde Bad Schönau steckt viel Arbeit, die von Sonja Dopler und dem Team der Tourismusgesellschaft in die Tat umgesetzt wird / Foto: Rehberger
Denkt man an Bad Schönau, dann geht es längst nicht „nur“ um das Thema Kur. Die Gemeinde hat sich einen Ruf als ein kulturelles Zentrum der Buckligen Welt aufgebaut. Dahinter stecken viel Arbeit und ein Team rund um Sonja Dopler, die dafür sorgt, dass alles klappt.
Heuer gibt es eine Premiere in Bad Schönau. Erstmals gastiert das Erzählfestival fabelhaft erst im Herbst in der Kurgemeinde – ganz bewusst, um abseits der festivalreichen Sommerzeit ein Angebot zu schaffen. Dass man in Bad Schönau bestens darauf vorbereitet ist, dafür sorgt schon jetzt Sonja Dopler. Aber dies nicht nur, wenn die Erzählkunst in der Gemeinde Station macht, sondern bei jeglicher Art von Veranstaltung, die den Kulturkalender der Region bereichert. Seit 2008 ist sie in der Tourismusgesellschaft beschäftigt, also zu einer Zeit, als es das Sconarium mit Ausstellung und Veranstaltungssaal noch gar nicht gab. Der Schwerpunkt der Aufgaben lag damals anderswo. Mit rund 220.000 Nächtigungen pro Jahr ist der Kurort im Tourismus-Ranking des Landes immer ganz weit vorne. Anfangs mussten all diese Nächtigungen noch händisch erfasst werden, Gästeanfragen schriftlich beantwortet, Ortsprospekte versendet oder Infos zu Wander- und Ausflugszielen verteilt werden. Größere Veranstaltungen fanden im Pfarrsaal statt, bei denen Sonja Dopler erste Organisationserfahrung sammeln konnte. Viele der damaligen Aufgaben sind durch die Digitalisierung mittlerweile obsolet.
Eine neue Ära begann in Bad Schönau zunächst mit dem Erzählkunstfestival fabelhaft. Durch Folke Tegetthoff, der ein mehrtägiges Veranstaltungsprogramm nach Bad Schönau bringen wollte, hat sich eine neue Dynamik entwickelt. Auch wenn es anfangs nicht ganz einfach war, mit den vorhandenen Gegebenheiten Festivalstimmung zu erzeugen – aber Bürgermeister Feri Schwarz sah darin eine einmalige Chance für den Ort. Sonja Dopler kann sich noch gut daran erinnern, wie sie damals gemeinsam mit der Frau des Bürgermeisters, Margit Schwarz, kilometerweise Stoffbahnen in der Tennishalle montiert, Blumendeko besorgt und die regionale Gastronomie eingebunden hatte, um einen stimmungsvollen Veranstaltungsort, das erZELT, zu schaffen. Und dann kam das Sconarium.
Veranstaltungszentrum bringt Abwechslung
Alle Erfahrungen, die sie zuvor in Sachen Veranstaltungsplanung und Organisation sammeln konnte, wurden nun gebraucht, um das neue Veranstaltungszentrum Sconarium mit Leben zu füllen. „Die erste Veranstaltung war das Neujahrskonzert 2021. Wir waren im Vorfeld sehr aufgeregt. Damals haben wir die Sitzpläne noch per Hand geschrieben und dann natürlich gehofft, dass auch wirklich alle Platz haben“, erinnert sich Dopler. Mittlerweile gibt es ein digitales Ticketsystem und aus der anfänglichen Nervosität ist professionelle Routine geworden.
Gemeinsam mit Bgm. Schwarz, der gleichzeitig Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft ist, überlegt sich Dopler, welche Künstler für das Veranstaltungsjahr gebucht werden sollen. „Anfangs sind wir auf alle Künstler zugegangen, mittlerweile haben wir so viele Anfragen, dass wir sehr selektiv vergeben müssen.“ Sie kümmert sich um die Abwicklung der Verträge, um den digitalen Veranstaltungskalender und das Ticketsystem, um Drucksorten, Öffentlichkeitsarbeit und den Kontakt mit Sponsoren. Ziel ist es, dass bis Jahresende das fertige Programm des nächsten Jahres steht.
Bei Veranstaltungen selbst betreut sie die Künstler und achtet darauf, dass alles vorhanden ist, das gewünscht wird – und das ist teilweise recht lustig. „Das Management des Künstlers schickt uns die Anforderungen. Und da stand schon mehr als einmal, dass für den Aufbau zwei nüchterne Helfer benötigt werden“, so Dopler.
Mit der Entwicklung ihrer Aufgaben hat sie sich nicht nur zur Eventmanagerin, sondern auch zur Zeremonienmeisterin entwickelt. Sie schaut, dass alles zur rechten Zeit an Ort und Stelle ist, kümmert sich um die Kasse und den Einlass – gemeinsam mit einer kleinen Mannschaft, die sie entsprechend einteilt. Dabei ist sie immer mittendrin im Geschehen, denn: „Ich habe einfach kein gutes Gefühl, wenn ich nicht persönlich dabei bin.“
Und so ist sie auch wieder dabei, wenn heuer die Premiere des fabelhaft-Herbstfestivals über die Bühne geht. Für die Planung bringt es Vorteile, da alle Termine, von der Langen Nacht über die Schulmatinee bis zum Storydinner, wetterunabhängig im Sconarium stattfinden. Und worauf freut sie sich am meisten? „Sobald das Festival läuft, bin ich entspannter. Dann freue ich mich auf das Storydinner, diese Mischung aus tollen Künstlern und der Kulinarik, die von den Lehrlingen des Gesundheitsresorts Königsberg und des Vitalzeit Hotel Weber immer super umgesetzt wird.“