Norbert Zagler mit seinem druckfrischen Buch „Die Schatten der Toten“, erschienen bei MyMorawa / Foto: Rehberger

Hobby-Autor: Geschichten mit Geschichte

von | Mai 24, 2018 | Archiv, Kultur und Genuss

Seit wenigen Tagen hält Norbert Zagler aus Raach am Hochgebirge sein neuestes Werk „Die Schatten der Toten“ in Händen: Aus seiner Feder entstand ein Krimi, der nicht nur im und rund um das Wechselland spielt, sondern auch einen wahren geschichtlichen Hintergrund hat. Natürlich mit sehr viel künstlerischer Fantasie angereichert.

Paul Gregor hat ein altes, einsames Haus im südlichen Niederösterreich gekauft. Als er im Haus auf Spuren einer schrecklichen Vergangenheit stößt, kann er nicht anders als diese zu verfolgen. Bis neue Verbrechen geschehen. Das ist – in aller Kürze – die Handlung im Krimi-Roman von Norbert Zagler, der eigentlich gar keinen Krimi schreiben wollte. Der Autor ist sehr interessiert an Geschichte. Um diese realen Begebenheiten entstehen dann seine Ideen. So war es teilweise auch schon bei „Garten ohne Leben“ aus dem Jahr 2013, das allerdings nur als E-Book erschienen ist.

Das Schreiben ist für den ehemaligen Generalvertreter für zahnärztliche Produkte aber nur ein Hobby. Seit er in Pension ist, nimmt er sich Zeit dafür.

Der Goldzug und viel Fantasie

Als er über den „Goldzug“ las, eine wahre Geschichte über die unschätzbaren Werte, die die Nazis bei der Enteignung der ungarischen Juden zusammengetragen haben, entstand in seinem Kopf die Idee für sein neues Buch. „Damals wurden Goldbarren, Schmuck, Juwelen, wertvolle Teppiche und Gemälde in einen Zug verladen und Richtung Westen geschickt. Es gibt verschiedene Versionen, was unterwegs passiert ist, jedenfalls soll der Zug rund um Wiener Neustadt oft gestanden und dabei einiges verschwunden sein“, so Zagler. Daraus ist seine fiktive Idee rund um das alte Haus und das verschwundene Gold entstanden. Das Schreiben habe ihn schon immer interessiert, während seines Berufslebens – Zagler arbeitete bis 72, weil es ihm so viel Freude gemacht hat – hatte er nie Zeit dazu. Schließlich hat ihn die Idee von einem alten Haus, in dem allerhand passieren könnte, aber auch die wunderbare Landschaft der Buckligen Welt inspiriert. Als er seinen Roman zunächst einem bekannten ehemaligen Mittelschulprofessor zeigte, fand dieser die Geschichte etwas fad. „Also habe ich eine Leiche und einen Überfall eingebaut, und so wurde daraus ein Krimi“, so Zagler. Aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen hat er weiterentwickelt und überarbeitet, bis er zufrieden war. „Das Gefühl, das eigene Buch in Händen zu halten, ist sehr gut. Man kann etwas erschaffen, sich reich machen, geschickt oder tapfer. Eine andere Welt erschaffen, das ist das tolle am Schreiben“, so der Autor.