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Wenn sich der Herbstgarten von seiner schönsten Seite zeigt

von | Sep 6, 2018 | Archiv

Nach diesem heißen Sommer entspannt sich die Natur, kühle Nächte bringen Tau auf die Rasenflächen, und die ersten Blätter färben sich herbstlich – der goldene Altweibersommer bricht an!

Für die Rasenflächen waren die letzten Wochen schwierig. Sind größere Stellen im Sommer völlig ausgetrocknet, macht es Sinn, sanft zu vertikutieren. Die Herbstfeuchtigkeit zaubert schnell wieder frisches Grün auf die Flächen. Bei Beeten ohne Randbegrenzung kann jetzt ganz leicht die Kante nachgestochen werden.

Im Gemüsegarten beginnt die arbeitsreichste Zeit. Die Fülle will geerntet und verarbeitet werden. Selbst Tomaten im Freiland sind heuer gut gewachsen, ebenso alle Kohl- und Blattgemüse – bei entsprechender Bewässerung. Auch Kürbisse, Gurken und Zucchini versprechen reichen Ertrag. Spinat, Mangold und Vogerlsalat können im September für die Ernte im Frühling angesät werden. Diese Pflanzen sind zweijährig und winterfest. Wer also schon im April frisches Blattgemüse ernten will, sollte bald ansäen. Manche Beete sind für dieses Jahr schon fertig.  Hier kann Gründüngung angesät werden oder man deckt die Beete mit Ernteresten, Rasenschnitt und anfallendem organischen Material ab. Leere Beete, die im nächsten Jahr für Starkzehrer (Kohlarten, Kürbis, Zucchini…) vorgesehen sind, werden jetzt schon mit einem guten biologischen Langzeitdünger und einer dicken Mulchschicht versorgt. Auch Holzkohle und Asche aus Grillern und Feuerstellen kann in die Abdeckschicht eingearbeitet werden. Für eine kräftige Gabe Steinmehl sind alle Gartenböden dankbar. Steinmehl versorgt den Boden mit Spurenelementen und schafft die Basis für eine lockere Krümelstruktur.

In den Staudenbeeten kommt die schönste Jahreszeit auf uns zu. Die farbenprächtigen Astern und der Hohe Eisenhut bereiten sich auf die wochenlange Blüte vor. Herbst-Fetthennen stehen nach dem trockenen Sommer standfest und setzen Knospen an. Die Ziergräser zeigen bald ihre schönen Herbsttöne. Ab September sind wieder Blumenzwieberln im Handel. Es lohnt sich, jedes Jahr ein paar Sorten nachzupflanzen. Durch Fäulnis oder Wühlmäuse werden die Bestände leider immer wieder dezimiert. Besonders empfehlenswert sind botanische Zwieberln (Wildarten). Bei durchlässigen Bodenbedingungen vermehren sie sich gut und bilden pflegeleichte, bunte Bestände. Auch im Kräuterrasen können niedrige Zwieberln verlegt werden. Sie bringen im Frühling viel Farbe in die Flächen und sind gut mähtauglich.

Die Schwimm- und Gartenteiche hatten ein schwieriges Jahr. Algenbestände sollten im Frühherbst gänzlich entfernt werden. Die Unterwasserpflanzen lassen sich gut bodennah schneiden, solange das Wasser noch nicht so kalt ist. Auch die fauligen Blätter in den Seerosenbeständen sollten entfernt werden. Bei Schwimmteichen wird der Mulm vom Teichboden gründlich abgesaugt. Eine Gefahr für das Teichwasser ist immer wieder der Oberflächeneintrag bei Starkregen. Wer also diesen Sommer besonders mit Algen zu kämpfen hatte, tut gut daran, genau zu analysieren, wie das Wasser bei starken Regenfällen wirklich fließt. So können die Randzonen der Teiche besser gesichert werden.

Der Altweibersommer ist eine großartige Zeit, um das Wohnen im Garten noch einmal wirklich auszukosten. Ich wünsche Ihnen entspannte und schöne Tage im Garten!

Herzlichst,

Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner