Ein Teil der Schü­le­rin­nen an der HTL Wie­ner Neu­stadt mit zwei der Pro­fes­so­rin­nen. Sie zei­gen in den Berei­chen Bau- und Elek­tro­tech­nik sowie Infor­ma­tik, dass Frau­en und Tech­nik bes­tens zusam­men­pas­sen. / Foto: Rehberger

Frau­en in die Tech­nik: viel Selbst­be­wusst­sein und ech­te Vorbilder

von | Okt 11, 2018 | Archiv

Immer mehr jun­ge Frau­en inter­es­sie­ren sich für eine Aus­bil­dung im tech­ni­schen Bereich. Das zei­gen nicht zuletzt die Bei­spie­le aus der HTL in Wie­ner Neu­stadt. Für die „Botin“ haben wir einen Blick hin­ter die Schul­mau­ern gewor­fen und dabei vie­le span­nen­de Bei­spie­le dafür gefun­den, dass Tech­nik längst kei­ne Män­ner­sa­che mehr ist.

Sit­ha­ri Bian­ca Hoch­kirch­ner hat die­sen Som­mer mit der Licht­tech­nik­grup­pe die „Pit­ten Clas­sics“ ins rech­te Licht gesetzt. Vic­to­ria Wolf­gru­ber arbei­tet in ihrer Diplom­ar­beit an Sen­so­rik für auto­no­me Fahr­ro­bo­ter, und Lena Weich­sel­bau­mer arbei­tet an der Ent­wick­lung einer Luftmessstation.

Pro­fes­so­rin Mari­on Staff­ler und ihre Kol­le­gin Kat­ja Knoll beschäf­ti­gen sich die­ses Schul­jahr mit dem The­ra­pie­hof Regen­bo­gen­tal. Die Schü­le­rin­nen Johan­na Kogel­bau­er und Pia Rei­ter arbei­ten aktiv an die­sem Pro­jekt mit.

Anna-Maria Ardelt macht beim Eter­nit-Wett­be­werb mit, und Karin Wall­ner hat ihre Diplom­ar­beit über die Ver­mes­sung und die Bestands- und Ent­wurfs­plä­ne der Kir­che St. Loren­zen geschrieben.

Lena Jan­ko­schek, Ida Hönig­mann und Sven­ja Unger haben mit den Robo­tik-Teams tol­le Erfol­ge erzielt, unter ande­rem einen Europameister-Titel.

Das ist nur ein klei­ner Aus­zug aus den abwechs­lungs­rei­chen Akti­vi­tä­ten der Schü­le­rin­nen, die nach wie vor in einem „typisch männ­li­chen“ Bereich tätig sind. Für alle war sehr schnell klar, was sie machen wol­len. Sei es, weil sie schon in der Unter­stu­fe Geo­me­trisch Zeich­nen oder Mathe­ma­tik als Lieb­lings­fach hat­ten oder weil sie sich schon immer sehr für Com­pu­ter inter­es­siert haben. Die meis­ten von ihnen haben dann im Rah­men des Tags der offe­nen Tür an der HTL Wie­ner Neu­stadt fest­ge­stellt, dass sie hier rich­tig sind. Bei vie­len war der Aus­lö­ser aber auch, dass sie die rich­ti­gen Vor­bil­der hat­ten. Sei­en es die Eltern, die in einem tech­ni­schen Bereich tätig sind, oder Leh­rer, die an sie geglaubt haben.

Aber nicht nur die Schü­le­rin­nen zei­gen, dass Mäd­chen in Sachen Bau- oder Ele­kro­tech­nik sowie Infor­ma­tik top sind, son­dern auch die Leh­re­rin­nen. Gabrie­le Haas ist die ein­zi­ge weib­li­che Lehr­kraft in der Infor­ma­tik-Abtei­lung. Dass sie als Frau in einer Män­ner­do­mä­ne arbei­tet, sei aber nie ein Pro­blem gewe­sen. Sie hat aber einen wich­ti­gen Rat für alle Mäd­chen, die sich für eine Aus­bil­dung an der HTL inter­es­sie­ren: „Mäd­chen geben viel zu schnell auf, wenn die Noten ein­mal nicht so gut sind. Das ist aber selbst­ver­ständ­lich, dass man nicht immer in allem nur gut sein kann. Die Bur­schen neh­men das viel locke­rer, da sind die Mäd­chen ehrgeiziger.“

Auch ihre Kol­le­gin Mari­on Staf­fer, die selbst die HTL besucht hat, ist von der Aus­bil­dung über­zeugt: „Wenn man es als jun­ge Frau durch die HTL geschafft hat, dann haut einen so schnell nichts um.“

Im Gespräch mit den Schü­le­rin­nen merkt man das auch. Sie alle haben schon sehr kon­kre­te Plä­ne für ihre Zukunft, und sie alle kön­nen ande­ren jun­gen Mäd­chen nur raten, es selbst auszuprobieren.

Schü­le­rin Ida Hönig­mann beim Robo­ter­bau / Foto: HTL Wie­ner Neustadt