Ein Teil der Schülerinnen an der HTL Wiener Neustadt mit zwei der Professorinnen. Sie zeigen in den Bereichen Bau- und Elektrotechnik sowie Informatik, dass Frauen und Technik bestens zusammenpassen. / Foto: Rehberger
Frauen in die Technik: viel Selbstbewusstsein und echte Vorbilder
Immer mehr junge Frauen interessieren sich für eine Ausbildung im technischen Bereich. Das zeigen nicht zuletzt die Beispiele aus der HTL in Wiener Neustadt. Für die „Botin“ haben wir einen Blick hinter die Schulmauern geworfen und dabei viele spannende Beispiele dafür gefunden, dass Technik längst keine Männersache mehr ist.
Sithari Bianca Hochkirchner hat diesen Sommer mit der Lichttechnikgruppe die „Pitten Classics“ ins rechte Licht gesetzt. Victoria Wolfgruber arbeitet in ihrer Diplomarbeit an Sensorik für autonome Fahrroboter, und Lena Weichselbaumer arbeitet an der Entwicklung einer Luftmessstation.
Professorin Marion Staffler und ihre Kollegin Katja Knoll beschäftigen sich dieses Schuljahr mit dem Therapiehof Regenbogental. Die Schülerinnen Johanna Kogelbauer und Pia Reiter arbeiten aktiv an diesem Projekt mit.
Anna-Maria Ardelt macht beim Eternit-Wettbewerb mit, und Karin Wallner hat ihre Diplomarbeit über die Vermessung und die Bestands- und Entwurfspläne der Kirche St. Lorenzen geschrieben.
Lena Jankoschek, Ida Hönigmann und Svenja Unger haben mit den Robotik-Teams tolle Erfolge erzielt, unter anderem einen Europameister-Titel.
Das ist nur ein kleiner Auszug aus den abwechslungsreichen Aktivitäten der Schülerinnen, die nach wie vor in einem „typisch männlichen“ Bereich tätig sind. Für alle war sehr schnell klar, was sie machen wollen. Sei es, weil sie schon in der Unterstufe Geometrisch Zeichnen oder Mathematik als Lieblingsfach hatten oder weil sie sich schon immer sehr für Computer interessiert haben. Die meisten von ihnen haben dann im Rahmen des Tags der offenen Tür an der HTL Wiener Neustadt festgestellt, dass sie hier richtig sind. Bei vielen war der Auslöser aber auch, dass sie die richtigen Vorbilder hatten. Seien es die Eltern, die in einem technischen Bereich tätig sind, oder Lehrer, die an sie geglaubt haben.
Aber nicht nur die Schülerinnen zeigen, dass Mädchen in Sachen Bau- oder Elekrotechnik sowie Informatik top sind, sondern auch die Lehrerinnen. Gabriele Haas ist die einzige weibliche Lehrkraft in der Informatik-Abteilung. Dass sie als Frau in einer Männerdomäne arbeitet, sei aber nie ein Problem gewesen. Sie hat aber einen wichtigen Rat für alle Mädchen, die sich für eine Ausbildung an der HTL interessieren: „Mädchen geben viel zu schnell auf, wenn die Noten einmal nicht so gut sind. Das ist aber selbstverständlich, dass man nicht immer in allem nur gut sein kann. Die Burschen nehmen das viel lockerer, da sind die Mädchen ehrgeiziger.“
Auch ihre Kollegin Marion Staffer, die selbst die HTL besucht hat, ist von der Ausbildung überzeugt: „Wenn man es als junge Frau durch die HTL geschafft hat, dann haut einen so schnell nichts um.“
Im Gespräch mit den Schülerinnen merkt man das auch. Sie alle haben schon sehr konkrete Pläne für ihre Zukunft, und sie alle können anderen jungen Mädchen nur raten, es selbst auszuprobieren.