Markus Kallinger mit einem Teil seiner Kunstwerke / Fotos (3): Rehberger

Motorsägen-Kunst als besonderes Hobby

von | Nov 22, 2018 | Archiv

In einer besonders waldreichen Gegend wie der Buckligen Welt ist es kein Wunder, wenn so manche kreativen Ideen in Sachen Holz entstehen. Zwei dieser Holz-Künstler präsentieren wir in dieser Ausgabe (siehe Seite 56). Auch Markus Kallinger aus Hochwolkersdorf haucht den Holzstämmen neues Leben ein.

Die Idee war eigentlich eine ganz andere. Nachdem Markus Kallinger einen kleinen Wald geerbt hatte, besorgte er zusätzlich eine kleine, leichte  Motorsäge. So wollte er auch seine Frau dazu bewegen, ihn bei den Waldarbeiten zu begleiten. Der Plan ging nicht auf, aber Kallinger stellte fest, dass das neue Gerät sehr handlich ist. Und er begann seine ersten kunstvollen Motorsägen-Schnitzereien anzufertigen – in Form eines Hasen.

Das Thema Holz ist dem Lokführer nicht ganz fremd, schließlich ist er gelernter Tischlermeister. Nachdem er beruflich umgesattelt hatte und zu den ÖBB ging, blieb das Interesse an dem besonderen Werkstoff aber bestehen.

Holzkunst für sich und andere

Mittlerweile schmücken zahlreiche Tiere, Figuren und auch ein kleiner Motorsägenschnitzer (Bild links) den Außenbereich seines Hauses. Auch im Haus finden sich allerhand tierische Kunstwerke. Das Spezielle an seinem Hobby: „Wenn man das Motorsägenschnitzen gut macht, schaut das Ergebnis mit wenig Aufwand toll aus“, so Kallinger.

Um seinem Kunsthandwerk ungestört nachgehen zu können, hat er in seiner Heimatgemeinde einen verlassenen Bauernhof gemietet, wo er nicht nur genügend Platz für seine Werke findet, sondern auch niemanden mit dem Lärm belästigt.

Zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit vor rund drei Jahren hat er einen Schnitzkurs in Kärnten besucht. Den Rest hat er sich selbst beigebracht, und heuer zeigte er live vor großem Publikum sein Können beim Holzkirtag in Tiefenbach.

Portraits

Seine Zukunftspläne mit der Schnitzerei: „Ich will ein bisschen weg von den Tieren und Menschen anfertigen, in Richtung Portraitschnitzerei“, so Kallinger. Dennoch seien die Tiere nach wie vor am beliebtesten, und er fertigt mittlerweile vieles auf Wunsch an. Die bisher größte Herausforderung war ein Hirsch. Rund 40 Stunden hat er gebraucht, bis auch der letzte Schnitt beim Geweih schließlich perfekt war.