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Nach den beschei­de­nen Tem­pe­ra­tu­ren im Mai kommt die Som­mer­hit­ze jetzt bei­nah ein wenig über­ra­schend. Im Gar­ten stel­len uns der Som­mer und die Hit­ze vor eini­ge Herausforderungen.

Bewäs­sern ist ein gro­ßes The­ma in den hei­ßen Mona­ten. Der gute, alte Spruch dazu: so viel wie mög­lich – so sel­ten wie not­wen­dig! Unab­hän­gig davon, ob Sie mit dem Schlauch (… bit­te immer mit Brau­se!), dem Schwenk-Reg­ner, einer Unter­flur­be­wäs­se­rung oder einem Tropf­schlauch-Sys­tem bewäs­sern – lang­sa­me, durch­drin­gen­de Was­ser­ga­ben spa­ren letzt­end­lich viel Zeit. Gro­ße, sel­te­ne Was­ser­ga­ben ermun­tern die Pflan­zen, tief zu wur­zeln, und dadurch sind sie gegen Tro­cken­zei­ten bes­ser geschützt.  Die Rasen­flä­chen soll­ten im Hoch­som­mer nicht zu tief gemäht wer­den. Auch die klei­nen Hal­me spen­den dem Boden Schat­ten, und er trock­net nicht so stark aus. Soll­ten sich doch brau­ne Fle­cken zei­gen, so muss durch­drin­gend gegos­sen wer­den. Aus­gie­bi­ge, sel­te­ne Was­ser­ga­ben för­dern auch bei Rasen­grä­sern das Wur­zel­wachs­tum – die Grä­ser sind gezwun­gen, tief zu wur­zeln, und der Rasen wird dadurch pfle­ge­leich­ter. Gießt man oft und in klei­nen Men­gen, wach­sen die Wur­zeln an der Ober­flä­che. Kommt dann ein­mal kei­ne ret­ten­de Dusche, ver­gilbt der Rasen.

Im Gemü­se­gar­ten ist regel­mä­ßig gie­ßen und dün­gen ange­sagt. Die Pflan­zen­jau­chen soll­ten fer­tig sein bzw. kön­nen immer neu ange­setzt wer­den. Eine kräf­ti­ge Brenn­nes­sel­jau­che hilft den anspruchs­vol­len Kohl­ge­wäch­sen und ver­treibt gleich­zei­tig die Kohl­weiß­lin­ge, deren Rau­pen unglaub­lich gefrä­ßig sind. Im Not­fall müs­sen sie sogar täg­lich abge­sam­melt wer­den, damit es im Herbst rei­che Ern­te geben kann. Eine Jau­che aus Schach­tel­halm (Zinn­kraut) unter­stützt emp­find­li­ches Gemü­se bei Pilz­in­fek­tio­nen und scha­det zwi­schen­durch nie. Vor allem im Gemü­se­gar­ten ist eine gute Boden­ab­de­ckung im Som­mer wich­tig. Man spart viel Was­ser, die Pflan­zen kön­nen bei gleich­mä­ßi­gen Boden­tem­pe­ra­tu­ren bes­ser wach­sen, und die Bee­te sind bei Stark­re­gen gut geschützt. 

Bis zu den kal­ten Näch­ten im August gie­ße ich im Gemü­se­gar­ten am liebs­ten am Abend. Die Pflan­zen haben so die gan­ze Nacht Zeit, in Ruhe Was­ser zu spei­chern. Wenn in der Nacht die Tem­pe­ra­tu­ren unter 5 – 8 °C sin­ken, gie­ße ich in der Früh, damit die Pflan­zen nicht nass über die Nacht gehen. Das wür­de Pilz­in­fek­tio­nen för­dern. Die Schwimm- und Gar­ten­tei­che hat­ten heu­er einen schwie­ri­gen Start. Die frü­he Hit­ze hat die Algen sprie­ßen las­sen, und bei den nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren im Mai woll­ten die Pflan­zen nicht so recht in Schwung kom­men. Eine sanf­te Dün­gung mit Stick­stoff, Kali und Spu­ren­ele­men­ten hilft der Teich­bio­lo­gie, den vor­han­de­nen Phos­phor abzu­bau­en, und ermög­licht ein üppi­ges Pflan­zen­wachs­tum. Grund­sätz­lich soll­te man mit den klei­nen Algen­pols­tern in der Pflan­zen­zo­ne fried­voll umge­hen, sie ermög­li­chen den Libel­len, ihre Eier abzu­le­gen. Ein blitz­blank geputz­ter Natur­teich bie­tet Insek­ten, Vögeln und Mol­chen kei­ne gute Lebens­grund­la­ge, und das Wort Bio­top bedeu­tet ja schließ­lich Lebensraum.

Ihre Gärt­ner­meis­te­rin, Ger­lin­de Blauensteiner