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Die letzten Wochen haben uns bewiesen, was der Sommer kann! Selbst in der Buckligen Welt gab es sogenannte „Tropennächte“, also Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C sinkt.

Im Garten sind die groben Arbeiten gemacht, und jetzt muss man die geschaffene Pracht einfach gut über den Sommer bringen. Im Gemüsegarten sind derzeit nur Pflegearbeiten zu tun. Will man in der Buckligen Welt zu reifen Tomaten kommen, empfiehlt es sich, die Pflanzen auszugeizen. Dazu schneidet man die kurzen Triebe, die sich oberhalb der Blätter aus der Blattachsel bilden, einfach weg. Tomaten setzen nur am Stamm starke Fruchttriebe an. 

Buschbohnen und Lauch werden jetzt noch einmal angehäufelt. Dazu lockert man den Boden rundherum und formt kleine Hügel aus Erde um die Pflanzen. So werden sie standfester und wurzeln stärker. Der Lauch erhält dadurch schöne weiße Stiele.

Die Kohlpflanzen (Kraut, Brokkoli, Karfiol, Kohlsprossen) muss man jetzt regelmäßig auf Kohlweißlingsraupen und deren Eier (klein und gelb) absuchen. Die Raupen sind sehr gefräßig und können ernstlichen Schaden anrichten.

In trockenen Zeiten finden sich auch Ameisen im Gemüsegarten ein, besonders gern in Beeten neben dem Weg oder in Hochbeeten aus Stein. Hier genügt regelmäßiges starkes Wässern, um sie zu vertreiben. Ameisen sind ja sehr nützlich – außer sie nisten rund um unsere Radieschen!

Radieschen werden gern von Erdflöhen heimgesucht. Man sieht sie selten und erkennt sie fast nur am Schadbild: kleine weißlich gerandete Löcher in den Blättern. Auch Erdflöhe lieben Trockenheit, und man kann sie gut mit kräftigen Wassergaben im Zaum halten.

Im Sommer ist der Garten voller Insekten. Wer stolzer Besitzer eines Gartenteiches ist, kann sich jetzt über eine Vielzahl an Libellen freuen. Ab ca. 28 °C Wassertemperatur bilden sich in den Teichen verstärkt Algen. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang. Nach einiger Zeit lösen sich die Algen wieder auf. Fadenalgen kann man gut mit einem Stöckchen abfischen und kompostieren. Libellen setzen ihre Gelege auf Fadenalgenpolster im Randbereich der Teiche. Im Sommer also bitte einige Algenflecken belassen, am besten zwischen hohen Sumpfgräsern, wo es nicht so auffällt. Jedes Algenbekämpfungsmittel schadet dem Leben und den Pflanzen im Teich. Mit Mikroorganismen kann man das Teichwasser aber unterstützen. Wer einen Sprudelstein oder Wasserfall hat, tut gut daran, die Pumpe nur in der Nacht einzuschalten, damit das Wasser besser abkühlt. In der Mittagshitze heizt sich das Teichwasser, wenn es über die Steine fließt, sonst zu stark auf.

Nützlingshotels im Garten sind nicht nur sehr hübsch, sie machen auch wirklich Sinn! Ich hab eines aufgehängt, und binnen einer Woche war es mit Florfliegen, Wildbienen und allerhand anderen Insekten voll bewohnt. 

Alte Grillkohle und Asche können als wertvoller Zusatz zum Kompost gegeben werden. Asche enthält viel Kalium – ein wichtiger Pflanzennährstoff, den vor allem die Zwiebelgewächse gut brauchen können. Das wichtigste im Sommer ist aber wohl, das Leben im Garten mit allen Sinnen so richtig zu genießen! 

Ich wünsche Ihnen entspannte Tage und viele laue Abende im Garten!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner