Foto: Hahn

Wenn Tan­ja Hahn aus Lan­zen­kir­chen erzählt, dass sie Rug­by spielt, kön­nen es die meis­ten Leu­te gar nicht glau­ben, stellt man sich Rug­by-Sport­ler doch anders vor als klein und zier­lich. Denn vie­le haben ein sehr mas­ku­li­nes und „bru­ta­les“ Bild von die­sem Sport.

„Zwei mei­ner Freun­din­nen spiel­ten schon ein paar Mona­te bei dem ‚Wom­bats Rug­by Club‘ in Wie­ner Neu­stadt“, erin­nert sich die Leh­re­rin, die an einer Neu­en Mit­tel­schu­le unter­rich­tet, an die Anfän­ge. „Sie frag­ten mich, ob ich nicht auch ein­mal vor­bei­kom­men und mit­trai­nie­ren wol­le. Das habe ich getan, und seit­dem bin ich dabei.“

Rug­by kann jeder erlernen

„Ich den­ke, die ein­zi­ge Schwie­rig­keit bei die­sem Sport ist die, sich zu über­win­den und es tat­säch­lich aus­zu­pro­bie­ren“, ist sich Tan­ja Hahn sicher. „Nach dem ers­ten Trai­ning merkt man schnell, dass es eigent­lich gar nicht so bru­tal ist, wie es aus­sieht.“ Natür­lich gilt es auch bei die­ser Sport­art, gewis­se Regeln zu befol­gen und die Ball­tech­ni­ken zu erler­nen. Fair­ness und Respekt ste­hen laut der jun­gen Sport­le­rin bei die­sem Spiel im Vor­der­grund. Seit dem Herbst 2015 ist sie Mit­glied im Verein.

Tur­nie­re machen beson­de­ren Spaß

Die Tur­nier­ta­ge liebt die zier­li­che Rug­by-Spie­le­rin beson­ders, da man an die­sem Tag gleich meh­re­re Spie­le zu absol­vie­ren hat. „Man lernt dabei ein­fach am meis­ten, sieht, was sein Team alles gelernt und erreicht hat – und was man alles schaf­fen kann“, schwärmt Hahn. „Rug­by ist ein tota­ler Team­sport – man kann nicht allein gewin­nen, braucht immer sein Team im Rücken und ver­lässt sich dar­auf, dass jemand da ist, wenn man wen braucht. Es kom­men extrem unter­schied­li­che Per­sön­lich­kei­ten zusam­men, um gemein­sam die­sen Sport zu spie­len, den wir alle so lie­ben. Das macht gro­ßen Spaß.“

Schnup­per­stun­den

Heu­er pro­bier­te die Leh­re­rin an ihrer Schu­le das ers­te Mal aus, Rug­by als Frei­fach in den Unter­richt ein­zu­füh­ren. „Es gestal­tet sich aller­dings noch schwie­rig, da das Equip­ment nicht vor­han­den ist“, bedau­ert Hahn. „Außer­dem ist es gene­rell schwer, Schü­ler zu moti­vie­ren, am Nach­mit­tag dazu­blei­ben, um Sport zu machen.“

Doch das ers­te Inter­es­se war vor­han­den. So pro­bier­te sie es mit klei­nen Grup­pen von Schü­lern im Alter zwi­schen zehn und zwölf Jah­ren aus und hat­te Erfolg. „Die Schü­ler hat­ten wirk­lich Spaß dabei, die­se eher unbe­kann­te Sport­art ken­nen­zu­ler­nen“, sieht sich die Leh­re­rin in ihrer „Nach­wuchs­ar­beit“ bestä­tigt. Am Ende des Schul­jah­res fand der ers­te Schul­rug­by-Cup statt, den der Ver­ein orga­ni­sier­te. „Die Schü­ler konn­ten Prei­se und Poka­le mit nach Hau­se neh­men und hat­ten viel Spaß“, freut sich Tan­ja Hahn. Auch „ihre“ Schu­le nahm dar­an teil. Ab Okto­ber bie­tet der „Wom­bats Rug­by Club“ auch ein Kin­der- und Jugend­trai­ning an.

Sport als Ausgleich

Tan­ja Hahn sieht in Rug­by einen Sport, bei dem sie sich total aus­po­wern kann. Das Schö­ne an Rug­by sieht die Leh­re­rin dar­in, dass man kei­ne beson­de­ren Vor­aus­set­zun­gen braucht. „Egal, wel­che Grö­ße, Form oder wel­cher Kör­per­bau, jeder kann spie­len. Egal, ob man lang­sam oder schnell ist, jeder fin­det sei­nen Platz. Ich wür­de sogar sagen, je unter­schied­li­cher die Spie­ler, umso bes­ser. Denn an jeder Posi­ti­on braucht man ande­re Stärken.“

Mitt­ler­wei­le spielt sie auch in der „Women Seven Series“, der Rug­by-Bun­des­li­ga in Österreich.

Foto: Hahn