Foto: Brandstetter

Jeweils 160 Unterrichtseinheiten haben Bernadette und Josef Brandstetter absolviert, um ihre Landwirtschaft in Zöbern als Erlebnisbauernhof bezeichnen zu dürfen. Die Seminarbäuerin und ihr Mann waren nicht nur auf der Suche nach einem zweiten Standbein, sondern wollten das Thema Landwirtschaft – und was dies in der Praxis wirklich bedeutet – Kindern und Jugendlichen näherbringen. „Durch meine eigenen Kinder, die immer wieder Freunde zu Besuch hatten, habe ich erst bemerkt, wie wenig die Kinder mit dem Thema Landwirtschaft anfangen können – auch wenn sie am Land leben“, so Bernadette Brandstetter. Die ausgebildete Kindergartenpädagogin wollte daran etwas ändern, und so feilte sie mit ihrem Mann an einem Konzept für „Schule am Bauernhof“ und bietet Kindergeburtstage am Bauernhof an. „Man hat oft das Gefühl, dass man als Bauer nichts wert ist und dass die Menschen nicht wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Daran wollen wir etwas ändern“, so Brandstetter. Im letzten Jahr starteten sie mit ihrem Erlebnisbauernhof. In einem dreistündigen pädagogischen Programm bringen sie Schul-, aber auch Kindergartenkindern bei, wo Milch und Butter herkommen und welche Arbeit Landwirte leisten – von der Lebensmittelversorgung über die Tierhaltung bis hin zur Landschaftspflege. „Der Aha-Moment für die Kinder ist immer dann gekommen, wenn sie in den Stall gehen und die Tiere angreifen dürfen. Dann sind die Begeisterung und das Interesse da“, so die Landwirtin. 

Die Nachfrage ist in den letzten Monaten stark gestiegen, auch von Schulen aus dem städtischen Bereich. Zusätzlich betreut sie auch ziemlich actionreiche Kindergeburtstage. Vom Erlebnis im Stall über das Heuhüpfen bis zum Kochen oder Backen für die Jause.

Fotos: Rehberger