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Es sind Geschich­ten, die das Leben schreibt – und Geschich­ten, die zu Her­zen gehen. Her­ta Hoff­mann hat in ihrem Werk fest­ge­hal­ten, was sie im Lau­fe ihres Lebens erlebt hat und was sie bewegt hat. 

Als Mit­glied der Lite­ra­tur­zir­kel Ter­nitz und Pit­ten­tal hat die 87-jäh­ri­ge Autorin aus Sau­tern (Pit­ten) ihre Wer­ke bei Lesun­gen immer wie­der der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht, Ende des Vor­jah­res erschien ihre ers­te Lyrik­samm­lung über die Weih­nachts- und Win­ter­zeit. Der Pit­ten­ta­ler Lite­ra­tur­zir­kel brach­te sie dazu, das Buch zu ver­öf­fent­li­chen. „Durch Obmann Josef Petz habe ich den Mut gefun­den, die Samm­lung bin­den zu las­sen“, erzählt Hoff­mann. Die dar­in befind­li­chen Tex­te spie­geln unter ande­rem wider, wie sich die Gesell­schaft im Lau­fe der Jahr­zehn­te ver­än­dert hat. 

Die­ser Wan­del zieht sich all­ge­mein durch Hoff­manns Werk, hat die Autorin, die 1933 in Hain­feld zur Welt kam, doch die Wir­ren des Zwei­ten Welt­krie­ges haut­nah erlebt. „Ich war 12 Jah­re alt, als der Krieg zu Ende war. Bei Flie­ger­alarm haben wir uns mit den ande­ren Leu­ten aus dem Ort auf den Weg gemacht, um Schutz zu suchen. Als Wie­ner Neu­stadt das ers­te Mal bom­bar­diert wur­de, waren wir noch unter frei­em Him­mel und haben die Flug­zeu­ge glän­zen sehen.“ Die­se und wei­te­re prä­gen­de Erfah­run­gen aus die­ser Zeit haben spä­ter Ein­zug in Hoff­manns Tex­te gefunden. 

Kin­der­thea­ter

Öffent­lich wur­den Hoff­mans Tex­te zunächst durch die Auf­füh­run­gen von Kin­der­thea­ter­stü­cken, die aus ihrer Feder stamm­ten. Pri­vat folg­ten auf anfäng­li­che Rosen­ge­dich­te wei­te­re lyri­sche Wer­ke, und so wuchs die Tex­te­samm­lung nach und nach. „Inspi­ra­ti­on für das, was ich schrei­be, ist das Leben – und ein bis­serl Fan­ta­sie muss man mir auch ent­schul­di­gen“, so Hoff­mann mit einem Schmun­zeln, und sie erklärt: „Ich schrei­be, was mir gefällt.“ Daher gehö­ren Tex­te über die Jah­res­zei­ten und über Fes­te eben­so dazu wie sol­che über Haus­tie­re, die Natur oder auch die Urlaubs­rei­sen mit ihrem mitt­ler­wei­le ver­stor­be­nen Ehe­mann Fer­di­nand. Allen Tex­ten ist jedoch eines gleich: Her­ta Hoff­mann bewahrt mit ihnen gesell­schaft­li­ches und kul­tu­rel­les Wis­sen, das sonst vor allem für die jün­ge­re Gene­ra­ti­on ver­lo­ren ginge.

Für das Jahr 2020 hat sich die 87-Jäh­ri­ge vor­ge­nom­men, wie­der Tex­te in Form einer neu­en Wer­ke­samm­lung zu ver­öf­fent­li­chen. Zeit dafür will sie sich etwa bis Mit­te des Jah­res las­sen. Außer­dem schreibt Hoff­mann wei­ter, denn sie sagt: „Ich habe ein schö­nes Leben ge-
habt, war mit der Lie­be mei­nes Lebens ver­hei­ra­tet – es gibt vie­le Din­ge, die ich erlebt habe; und die ich noch nie­der­schrei­ben muss.“