ÖVP-Bürgermeisterkandidat Martin Puchegger und Parteiobmann Johannes Münz präsentierten ihre Pläne für Hochwolkersdorf / Foto: Rehberger

Am 27. September werden die Gemeindebürger von Schwarzau am Steinfeld und Hochwolkersdorf nach den Gemeinderatswahlen im Jänner erneut zu den Urnen gerufen. In beiden Fällen wurden nach heftigen Turbulenzen nach der Wahl Neuwahlen notwendig. Der Kampf um den Bürgermeistersessel ist erneut eröffnet.

Dass Wahlen nicht immer gleich auf Anhieb klar geschlagen werden, wissen wir spätestens seit der Bundespräsidenten-Wahlwiederholungs-Wiederholung. Aber auch in der Buckligen Welt gab es bei der letzten Gemeinderatswahl zwei Gemeinden, in denen ein weiterer Gang zu den Urnen notwendig wurde.

In Schwarzau am Steinfeld legten die SPÖ-Abgeordneten ihre Mandate zurück, nachdem im Vorfeld bei der geheimen Abstimmung zum Bürgermeister einer der „Roten“ offenbar für die Kandidatin der ÖVP gestimmt hatte. Damit wurde Evelyn Artner völlig überraschend zur Bürgermeisterin und eine neue Gemeinderatswahl notwendig.

Hochwolkersdorf

In der Gemeinde Hochwolkersdorf lagen die Dinge etwas anders. Einer Bürgerliste ist es gelungen, die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen. Der Bürgerlisten-Chef wechselte schließlich zur SPÖ und ließ sich zum Bürgermeister küren – woraufhin ÖVP und Bürgerliste auf ihre Sitze verzichteten. Somit sind auch hier Neuwahlen unumgänglich.

Für die ÖVP ist es eine Chance, sich neu aufzustellen und die Wähler von ihrer Agenda zu überzeugen. Unter dem Motto „Miteinander Hochwolkersdorf – Volkspartei und Unabhängige“ präsentierten der neue Bürgermeisterkandidat Martin Puchegger und Parteiobmann Johannes Münz im Sommer ihre Ideen für die Gemeinde. Die letzte Wahl habe gezeigt, dass es in Hochwolkersdorf einen Willen zur Veränderung gebe, dafür wolle man zur Verfügung stehen. Und man wolle sich breiter aufstellen, deshalb auch die „Unabhängigen“ im Namen der „Bewegung“. Mit Puchegger gibt es auch einen neuen Bürgermeisterkandidaten, der überzeugt ist, dass er die Menschen in Hochwolkersdorf zusammenführen kann. Bei seinen Hausbesuchen sprach er mit den Bürgern über seine Pläne für die Zukunft, angefangen bei Familien über das Thema Wohnen für Alt und Jung bis hin zu Wasserversorgung und Digitalisierung.

Aufregung um Einspruch

Nur wer genau zu den Wählern in Hochwolkersdorf gehört, das war für die Vertreter der ÖVP nicht ganz klar. 191 Personen aus dem Wählerverzeichnis haben die Schwarzen beeinsprucht. Davon viele Zweitwohnsitzer, die bei der Gemeinderatswahl ebenfalls wahlberechtigt sind, aber auch 29 Hauptwohnsitzer.

Die betroffenen Wahlberechtigten wurden im Zuge des Verfahrens aufgefordert, Stellung zu beziehen, was auch viele in Anspruch nahmen. Die Gemeindewahlbehörde lehnte den Einspruch schließlich ab. Was bleibt, ist großer Ärger bei vielen der Betroffenen, aber auch bei der amtierenden Bürgermeisterin Sylvia Blank. Auch sie war in den letzten Wochen vor der Wahl auf zahlreichen Hausbesuchen, um zu hören, was sich die Bürger für ihre Gemeinde wünschen. Hinzu kamen zahlreiche Arbeitsstunden des Gemeinde-Teams, um den ÖVP-Einspruch abzuwickeln. Die Stimmung bei den Hochwolkersdorfern sei zwar positiv, in den Gesprächen mit den 191 betroffenen Wählern habe sie aber schon viel Ärger abbekommen. Viele seien sich ausgegrenzt vorgekommen. Spätestens am 28. September wird man wissen, wie sich die Wähler beim neuen Durchgang der Gemeinderatswahlen entschieden haben.