Gespräch über die künf­ti­ge Zusam­men­ar­beit: Peter Aigner, Chris­ti­ne Poll­ak, Michae­la Maschek, Sabi­ne Karl-Mold­an, Eigen­tü­me­rin Oksa­na Volozha­ni­na, ihr Mann Vla­di­mir Volozha­nin sowie Andrea Sti­ckel­ber­ger / Foto: Gemein­de Krumbach

Der 26. August 2020 läu­te­te auf Schloss Krum­bach eine neue Ära ein – 827 Jah­re nach sei­ner Errich­tung wird das his­to­ri­sche Gebäu­de zur inter­na­tio­na­len Schu­le samt „Schü­ler-Hotel“. Die ers­ten 20 Jugend­li­chen begin­nen hier gera­de ihre Aus­bil­dung. „Sie haben bereits vor Schul­be­ginn einen Auf­nah­me­test aus­ge­zeich­net bestan­den“, erklärt die neue Eigen­tü­me­rin, Oksa­na Volozha­ni­na.
Die aus Russ­land stam­men­de Wirt­schafts­wis­sen­schaft­le­rin und Uni­ver­si­täts­pro­fes­so­rin lebt seit sechs Jah­ren mit ihrer Fami­lie in Öster­reich. Sie selbst stammt aus einer Päd­ago­gen­fa­mi­lie, ihre Kin­der besuch­ten in Wien eine inter­na­tio­na­le Schu­le. Der Traum von der eige­nen Bil­dungs­ein­rich­tung gehe auf die lan­ge Lehr­tra­di­ti­on in ihrer Fami­lie zurück. „Als im Vor­jahr Schloss Krum­bach zum Ver­kauf stand, ist das für mich gewe­sen, wie nach Hau­se zu kom­men“, so die 46-Jäh­ri­ge.
Volozha­ni­na will ihre Schu­le für 12- bis 19-Jäh­ri­ge nach inter­na­tio­na­len Stan­dards füh­ren. Ziel ist auf lan­ge Sicht, das Öffent­lich­keits­recht zu erlan­gen sowie eine IB-Schu­le mit MYP-Pro­gramm zu wer­den. IB steht für „Inter­na­tio­nal Bac­calau­rea­te“ und damit für eine inter­na­tio­nal renom­mier­te Hoch­schul-Zugangs­be­rech­ti­gung. Das „Midd­le
Years Pro­gram­me“ (MYP) stellt die Mit­tel­schul­rei­fe dar.

Neue Schu­le als Teil der Region

Auch wenn die Schu­le eine Eli­te­schu­le sein wird – das Schul­jahr kos­tet Eltern rund 25.000 Euro – so möch­te Volozha­ni­na auch das Regio­na­le fokus­sie­ren. Schloss Krum­bach wer­de „ihren best­mög­li­chen Bei­trag leis­ten, um ein inte­gra­ler Teil der Gemein­de­struk­tur von Krum­bach sowie ein fes­ter Bestand­teil des Bun­des­lan­des Nie­der­ös­ter­reich zu wer­den“, betont die Eigen­tü­me­rin. Zur­zeit sei sie dabei, dau­er­haf­te Bezie­hun­gen zu den Men­schen und Betrie­ben in der Regi­on auf­zu­bau­en. „Uns ist sehr dar­an gele­gen, dass unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Kul­tur des Lan­des ken­nen­ler­nen und an mög­lichst vie­len kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen der Gemein­de Krum­bach und der Regi­on teil­neh­men“, erklärt Volozha­ni­na wei­ter, die auch fest­hält: „In die­sem Zusam­men­hang sehen wir es auch als Vor­teil an, dass Tei­le unse­res Lehr­kör­pers bereits jetzt aus Krum­bach bzw. aus der nähe­ren Umge­bung von Krum­bach stammen.“

Wochen­end­schu­le für hei­mi­sche Kinder

Auch die Schul­qua­li­täts­ma­na­ge­rin­nen der Bil­dungs­re­gi­on 6, Abtei­lungs­lei­te­rin Sabi­ne Karl-Mold­an sowie Chris­ti­ne Poll­ak, mach­ten sich bereits vor Eröff­nung ein Bild der neu­en Schu­le und kamen dabei mit der neu­en Eigen­tü­me­rin über die künf­ti­ge Zusam­men­ar­beit ins Gespräch. Volozha­ni­na möch­te sich unter ande­rem auch mit einer
„Wochen­end­schu­le“ an die Kin­der der „hei­mi­schen Bevöl­ke­rung“ rich­ten. „Wir freu­en uns auf die Koope­ra­ti­on mit den hei­mi­schen Schu­len und ent­spre­chen­de Gesprä­che mit der Schul­lei­tung“, meint die 46-Jäh­ri­ge, die noch wei­te­re Plä­ne hat. So soll es künf­tig etwa diver­se Ver­an­stal­tun­gen wie Kon­zer­te, ein mobi­les Film­fes­ti­val, aber auch einen Weih­nachts­markt und einen Weih­nachts­ball auf Schloss Krum­bach geben.

Sei­tens der Gemein­de wird die neue Bil­dungs­ein­rich­tung seit dem Früh­jahr durch Gemein­de­rat Peter Aigner unter­stützt: „Es war mir ein Her­zens­an­lie­gen, der Fami­lie Volozha­ni­na und ihrem Team bei der Erlan­gung sämt­li­cher Geneh­mi­gun­gen behilf­lich zu sein.“ Im Früh­jahr sei man für das Vor­ha­ben einer inter­na­tio­na­len Schu­le noch belä­chelt wor­den, erklärt Aigner wei­ter, der betont: „Für die Markt­ge­mein­de Krum­bach bedeu­tet das den Erhalt des Schlos­ses auf Jahr­zehn­te – es wird in neu­em Glanz erstrah­len, es bleibt für die Bevöl­ke­rung für Füh­run­gen und Ver­an­stal­tun­gen offen, es wer­den lang­fris­ti­ge Arbeits­plät­ze geschaf­fen – und im Voll­be­trieb eine enor­me Wertschöpfung.“