Foto: Neigong-Karate

Disziplin, Konzentration und Geduld gehen in der Schnelllebigkeit der Gegenwart leicht verloren. Die Corona-Maßnahmen mit dem Digitalisierungs-Schwung haben das noch verstärkt. Die Leidtragenden sind vor allem junge Menschen. Sicherheit können sie durch Kampfsportarten erlangen. Der „Bote“ hat sich das genauer angesehen.

Es liegt ein Hauch von „Karate Kid“ in der Luft, wenn Günter Wolf von seiner Leidenschaft für den Kampfsport erzählt. Er leitet die Neigong-Karateschule mit Hauptsitz in Wiener Neustadt und Trainingsstandorten in der Buckligen Welt (etwa in Krumbach) und unterrichtet dort traditionelles japanisches Kenpõ Karate. Wie im Film, werden die Kinder und Jugendlichen zwar spielerisch unterrichtet, dennoch legt der Sensei von Anfang an Wert auf Genauigkeit. Der Fokus liegt auf gesundheitsfördernden Aspekten. Gestärkt werden Konzentration, Koordination, Geduld und Disziplin. Das ist für Wolf gerade in Zeiten von Homeschooling und Co. ein wichtiges Mittel zur Fokussierung. Jugendliche könnten dadurch konzentrierter bei Schulaufgaben, geduldiger im Alltag und allgemein ausgeglichener sein. Der Kampfsport trage damit wesentlich zur Persönlichkeitsbildung bei. In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Corona-Maßnahmen findet das Training nicht in gewohnter Form statt. Mit einem Online-Angebot wurde aber eine praktikable Lösung gefunden. Die Schüler seien motiviert und diszipliniert. „Wir haben jetzt in Online-Zeiten sogar einen Zuwachs. Das ist verwunderlich“, zeigt sich Wolf positiv überrascht.
Zusätzlich spielt für Wolf auch das Erlangen von Selbstbewusstsein eine Rolle. In eigenen Selbstverteidigungs- kursen bringt er Schülern bei, sich im Ernstfall richtig zu verhalten und sich wehren zu können. Dabei arbeitet er eng mit den Schulen in der Region zusammen.

Zuletzt sind im angrenzenden Burgenland vermehrt Vorfälle gemeldet worden, bei denen Kinder von Fremden angesprochen wurden. Außerdem stiegen österreichweit die Meldungen von Übergriffen auf Kinder. Selbstverteidigungskurse seien eine wichtige Prävention. Allgemein bittet Wolf die Eltern, bei verdächtigen Vorgängen „lieber einmal öfter die Polizei anzurufen“.