Foto: Hru­by

Es begann mit einem Weih­nachts­ge­schenk in sei­ner Kin­der­zeit – da bekam Wil­li Brand­stet­ter aus Bad Erlach eine Modell­ei­sen­bahn geschenkt, damals noch mit einem Auf­zieh­me­cha­nis­mus. Lei­der hielt die Loko­mo­ti­ve nicht lan­ge, und so war es für den klei­nen Wil­li mit dem Eisen­bahn­spie­len schon bald wie­der vor­bei. Doch sein Inter­es­se für Modell­ei­sen­bah­nen beglei­te­te ihn sein Leben lang, und erst vor eini­gen Jah­ren – kurz vor sei­ner Pen­sio­nie­rung – leb­te der Wunsch nach einer Modell­ei­sen­bahn so rich­tig auf.

Wil­li Brand­stet­ter sam­melt seit die­ser Zeit Modell­ei­sen­bah­nen, vor­nehm­lich der Mar­ke „Roco“. Von eini­gen Freun­den und Bekann­ten bekam er auch schon Eisen­bah­nen geschenkt, meist Tisch­eisen­bah­nen aus deren eige­ner Kind­heit. So besitzt er eine alte Eisen­bahn­an­la­ge der Mar­ke Märk­lin, eine Anla­ge von Lima und eine wei­te­re alte Anla­ge von Roco aus den 60-er-Jah­ren. Mitt­ler­wei­le hat der Bad Erla­cher Kon­takt zu einem Tröd­ler in Ter­nitz geknüpft und so wer­den Brand­stet­ter immer wie­der alte Eisen­bahn­an­la­gen ange­bo­ten. Beson­ders ange­tan haben es ihm dabei auch alte Gebäu­de von den unter­schied­lichs­ten Eisen­bahn­an­la­gen. So man­cher Vor­be­sit­zer will sei­ne Anla­ge abbau­en und ist beru­higt, wenn er die alte, meist lie­be­voll auf­ge­bau­te Samm­lung in guten Hän­den weiß.

Und so blieb es unaus­weich­lich, dass Wil­li Brand­stet­ter nicht nur Modell­ei­sen­bah­nen sam­melt, son­dern natür­lich auch eine tol­le Anla­ge in sei­nem Kel­ler gebaut hat. Unter­stüt­zung erhielt der Samm­ler dabei von sei­nem Schwa­ger Hans Broucek – einem begna­de­ten Modell­bau­er. Das bevor­zug­te „Bau­ma­te­ri­al“ ist bei Brand­stet­ter Bal­sa­holz. Broucek bevor­zugt einen spe­zi­el­len Kunst­stoff, wel­cher auch von Archi­tek­ten beim Bau ihrer Haus­mo­del­le ver­wen­det wird. Die Minia­tur­häus­chen wer­den lie­be­voll und detail­ge­nau bemalt.

Ein Stück Aspangbahn

Das Ergeb­nis die­ser tol­len Zusam­men­ar­beit kann sich wirk­lich sehen las­sen: Im Brand­stet­ter­schen Kel­ler fin­det man jetzt Tei­le der Buck­li­gen Welt im Klei­nen – den Tür­ken­sturz, den Bahn­hof von Pit­ten, den Mei­er­hof unter­halb der Burg Feis­tritz und das Gast­haus Wies­bau­er in Feis­tritz. Die Anla­ge reprä­sen­tiert ein Stück Aspang­bahn zwi­schen Pit­ten, Glei­ßen­feld und Klein­f­eis­tritz. Das Meis­ter­stück von Broucek steht kurz vor der Fer­tig­stel­lung – die Pit­te­ner Berg­kir­che wird dem­nächst in die Anla­ge integriert.

Natür­lich haben die bei­den Modell-Freaks noch viel vor: Dem­nächst soll in einem wei­te­ren Kel­ler­raum Bad Erlachs Orts­teil Lins­berg, wie er frü­her ein­mal aus­sah, auf­ge­baut wer­den. Dafür muss ein Stück Kel­ler­wand durch­bro­chen und unter­tun­nelt wer­den. Den bei­den geht es so wie vie­len ande­ren Modell­bau­ern eben­so – fer­tig ist man nie. Es ver­steht sich aber auch von selbst, dass das Spie­len nicht zu kurz kom­men darf, und so fah­ren die unter­schied­lichs­ten Minia­tur­zü­ge durch die Land­schaft der Buck­li­gen Welt, und das auf elf Quadratmetern!

Foto: Hru­by