In Föh­ren­au und in Kat­zels­dorf läuft der­zeit die „Sam­mel­pha­se“: 42 Pro­zent der Bevöl­ke­rung müs­sen sich für einen Anschluss ent­schei­den, damit Glas­fa­ser-Inter­net in die jewei­li­gen Gemein­den bzw. Orts­tei­le kommt. / Foto: NÖGIG

Die letz­ten Mona­te haben deut­lich gezeigt: ohne schnel­les Inter­net sto­ßen Home­of­fice und Home-Schoo­ling ganz schnell an ihre tech­ni­schen Gren­zen. Wir haben uns daher ange­se­hen, wie man in der Regi­on mit dem Aus­bau des Glas­fa­ser­net­zes vorankommt.

Kanal, Was­ser und Strom: Infra­struk­tur, ohne die man sich Woh­nen heu­te nur mehr sehr schwer vor­stel­len kann. So wird man in eini­gen Jah­ren wohl auch über das Glas­fa­ser­netz den­ken. Schon heu­te rech­nen Exper­ten vor, dass Häu­ser um bis zu acht Pro­zent mehr wert sind, wenn sie an das Glas­fa­ser­netz ange­schlos­sen sind. Die Chan­cen dazu ste­hen in der Buck­li­gen Welt der­zeit recht gut. An allen Ecken wird gera­de über­prüft, wie sich schnel­les Inter­net best­mög­lich umset­zen lässt. In Lan­zen­kir­chen und Sch­leinz (Gemein­de Wal­pers­bach) lau­fen die Bau­ar­bei­ten bereits. Mit den Tief­bau-Arbei­ten will man heu­er fer­tig sein, die ers­ten Anschlüs­se sol­len in weni­gen Mona­ten ste­hen. Bis spä­tes­tens im ers­ten Quar­tal 2022 will man mit die­ser Aus­bau-Pha­se fer­tig sein. Zeit­gleich wur­de in meh­ren Gemein­den nun die „Sam­mel­pha­se“ gestar­tet. Hin­ter­grund: Damit die NÖGIG, die für den Aus­bau des Glas­fa­ser­net­zes ver­ant­wort­lich ist, ein Pro­jekt pla­nen kann, braucht es min­des­tens 42 Pro­zent der Bevöl­ke­rung, die sich betei­li­gen. Die­se „Stim­men“ bzw. ver­bind­li­chen Bestel­lun­gen wer­den der­zeit in Föh­ren­au, Bad Erlach, Natsch­bach-Loi­pers­bach, Kat­zels­dorf und Schwarz­au am Stein­feld gesam­melt. Rund zehn Wochen dau­ert die­se Pha­se, in der man für einen Anschluss 300 Euro bezahlt. 600 Euro kos­tet es, wenn man sich wäh­rend des Baus für einen Anschluss ent­schei­det. Sind die Arbei­ten abge­schlos­sen, wird ein nach­träg­lich errich­te­ter Anschluss je nach Lage des Hau­ses 900 Euro und mehr kosten.

Schritt für Schritt

Natür­lich kann ein sol­ches Infra­struk­tur-Groß­pro­jekt nicht über­all gleich­zei­tig umge­setzt bzw. nicht immer das gesam­te Gemein­de­ge­biet im ers­ten Schritt kom­plett „ver­netzt“ werden.

Wer wann zum Zug kommt hängt von eini­gen Kri­te­ri­en ab wie etwa davon, wie vie­le Haus­hal­te man mit einer Lei­tung auf ein­mal ver­sor­gen kann. Dort, wo es in den Gemein­den bereits Leer­ver­roh­run­gen gibt, ist die Umset­zung leichter.

Dar­über hin­aus wird sei­tens der NÖGIG dar­auf geach­tet, ob es bereits bewil­lig­te För­de­run­gen gibt, da ansons­ten die Kos­ten zu hoch wür­den. „Die Rah­men­be­din­gun­gen ver­än­dern sich immer wie­der. Wir schau­en uns Paket für Paket an, wie wir das am bes­ten umset­zen kön­nen. Durch die zwei­te Breit­band-Mil­li­ar­de, die nun end­lich ange­kün­digt wur­de, erlan­gen wir Pla­nungs­si­cher­heit“, so NÖGIG-Pres­se­spre­cher Wer­ner Reiter.

Die NÖGIG ver­kauft dabei kein Pro­dukt, son­dern stellt ledig­lich die Infra­struk­tur zur Ver­fü­gung. Mitt­ler­wei­le gibt es neun Anbie­ter, die dann Inter­net-Pake­te schnüren.

Gemein­sam mit den Gemein­den wird von der NÖGIG geschaut, wie sich der wei­te­re Aus­bau best­mög­lich umset­zen lässt.

Glas­fa­ser-Bot­schaf­ter

Damit die Bevöl­ke­rung von Anfang an ein­ge­bun­den wird, gibt es geschul­te Glas­fa­ser-Bot­schaf­ter in den Gemein­den, die für alle Fra­gen zur Ver­fü­gung ste­hen und auch mit ent­spre­chen­dem Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­al aus­ge­stat­tet wur­den. Sind die 42 Pro­zent Zustim­mung erreicht, kommt es zur tech­ni­schen Prü­fung, dann wer­den die Bestel­lun­gen ange­nom­men und nach der Prü­fung der Aus­schrei­bung kön­nen die Bau­fir­men los­le­gen.
Ein Pro­jekt, bei dem bereits viel Vor­ar­beit geleis­tet wur­de, ist die „Trink­was­ser­si­che­rung Buck­li­ge Welt“, bei dem in Abspra­che mit der NÖGIG schon die ent­spre­chen­den Leer­ver­roh­run­gen für das Glas­fa­ser­netz mit­ver­legt wur­den. Nach und nach wer­den nun die mög­li­chen wei­te­ren Pro­jek­te in der Regi­on in Angriff genom­men. Bis Glas­fa­ser wirk­lich flä­chen­de­ckend ange­bo­ten wer­den kann, wird es aber noch eini­ge Jah­re dau­ern. Denn fix ist: Nur wenn das Glas­fa­ser­netz bis ins Haus reicht, ist es wirk­lich Glasfaser.