Bar­ba­ra Hölbl-Teigl führt Tra­di­ti­on und Moder­ne zusam­men / Foto: Rehberger

Die Kon­di­to­rei Beigl­böck in Hoch­neu­kir­chen fei­ert heu­er das 70. Fir­men­ju­bi­lä­um. Wir spra­chen mit Zucker­bä­cker-Meis­te­rin Bar­ba­ra Hölbl-Teigl über die Ent­wick­lung des Fami­li­en­be­triebs, den sie in drit­ter Gene­ra­ti­on führt.

In der Buck­li­gen Welt gibt es noch so man­chen Tra­di­ti­ons­be­trieb, der die Jahr­zehn­te über­dau­ert hat. Ein 70. Jubi­lä­um eines Betriebs, der nach wie vor fest in Fami­li­en­hand ist, fin­det man aber nicht all­zu oft. Ein sol­ches Jubi­lä­um fei­ert man heu­er in der Kon­di­to­rei Beigl­böck, wo das tra­di­tio­nel­le Hand­werk mit moder­nen Ent­wick­lun­gen Hand in Hand geht.

Begon­nen hat alles mit dem Groß­va­ter der heu­ti­gen Che­fin. Zucker­bä­cker­meis­ter Ernst Beigl­böck eröff­ne­te im Jahr 1951 sei­ne eige­ne Kon­di­to­rei in Hoch­neu­kir­chen. In den fol­gen­den Jah­ren und Jahr­zehn­ten wur­de immer wie­der aus- und umge­baut. Eines der High­lights war die Anschaf­fung der ers­ten Spei­se­eis-Maschi­ne in der Regi­on und einer Eis­vi­tri­ne Ende der 60er-Jah­re. Eine Inves­ti­ti­on, die sich bezahlt gemacht hat, denn das so erzeug­te Kon­di­tor-Eis wird bis heu­te nach die­ser tra­di­tio­nel­len Metho­de hergestellt.

Wei­ter geht es in der Fami­li­en- und Unter­neh­mens­ge­schich­te: Als spät­be­ru­fe­ne Zucker­bä­cker­meis­te­rin über­nahm schließ­lich Toch­ter Eri­ka Hölbl den Betrieb, da der Sohn von Ernst Beigl­böck beruf­lich etwas ande­res machen woll­te. Seit­her befin­det sich die Kon­di­to­rei fest in Zucker­bä­cke­rin­nen-Hand. Bar­ba­ra Hölbl-Teigl führt das Unter­neh­men seit 1998 nun in drit­ter Gene­ra­ti­on – mit dem­sel­ben Herz­blut und der Lei­den­schaft für das Hand­werk sowie in dem Bestre­ben, die Tra­di­ti­on mit der Moder­ne zu verbinden.

Neue Gewohn­hei­ten ver­lan­gen neue Ideen

In den letz­ten zehn Jah­ren hat die Zucker­bä­cker­meis­te­rin viel Ener­gie in die Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te gesteckt. „Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten und ‑vor­lie­ben ver­än­dern sich und dar­auf woll­ten wir reagie­ren“, so Hölbl-Teigl. Sie ent­wi­ckelt lau­fend neue Pro­duk­te, die auf beson­de­re Ernäh­rungs­be­dürf­nis­se ein­ge­hen. „Das ist eine Linie, die ich für mich gefun­den habe, wo mir die Ideen nie aus­ge­hen“, so die Unter­neh­me­rin. Begon­nen hat alles mit Din­kel-Pro­duk­ten, mitt­ler­wei­le gibt es vie­le der süßen Köst­lich­kei­ten zucker­re­du­ziert, mehl- oder lak­to­se­frei. Die neu­es­te Idee ist der Buckl-Cake, ein Kuchen im Glas mit Zie­gen­frisch­kä­se, mehl- und zuckerfrei.

Seit 2018 arbei­tet Hölbl-Teigl gemein­sam mit Exper­ten auch an ihrer neu­en Mar­ke. Vom „höchs­ten Zucker­bä­cker der Buck­li­gen Welt“ stellt sie nun mit neu­em Logo und Auf­tritt die „Zucker­bä­cke­rin“ in den Vor­der­grund. In den Jahr­zehn­ten seit Bestehen des Betrie­bes wur­de immer auf Regio­na­li­tät geach­tet. Das ist auch heu­te noch so. Etwa beim „Wei­ber­früh­stück“ (das Team von Hölbl-Teigl besteht nur aus Frau­en), das in regel­mä­ßi­gen Abstän­den stattfindet.

Ein gro­ßes Fest zum Jubi­lä­ums­jahr kann es heu­er lei­der nicht geben, dafür sind ein Gewinn­spiel und eine Jubi­lä­ums-Scho­ko­la­de geplant.