Foto: Hruby

Der Neo-Pittener Klaus Hruby stammt aus einer Journalistenfamilie. Bereits sein Vater, Elmar Hruby, hatte eine große Sammlung an Erstausgaben von Zeitungen und Zeitschriften angelegt. Diese Sammlung ist nun auf den Sohn übergegangen.
Die Hruby’sche Sammlung an Erstausgaben und sogenannten 0-Nummern mutet wie ein Stück Medien- und Zeitgeschichte an.

Die Prunkstücke sind dabei zum Beispiel die erste Nummer der Zeitschrift „Profil“ vom 1. September 1970, die erste Nummer des „Standard“ vom 19. Oktober 1988 unter dem legendären Herausgeber Oskar Bronner oder die erste Nummer der Zeitschrift „Gewinn“ vom April 1982. Auch die erste Nummer der Zeitschrift „Falstaff“ findet sich in der Sammlung – sie stammt vom September 1980.
Auch Erstnummern von Fachmagazinen findet man in der Sammlung, so zum Beispiel „Fluginformation“ von 1976 oder „Print“ – das Fachmagazin für Druck, Satz und Repro vom Dezember 1983.

Die erste Ausgabe des Magazins „Basta“ vom April 1983 zeigt ein Porträt von Niki Lauda von niemand Geringerem als Gottfried Helnwein. Vom 1. Oktober 1954 stammt das erste Heft der Wiener Straßenbahn-Illustrierten „ring rund“ – wohlbekannt bei jedem Öffi-Benützer der älteren Generation in Wien. Zusätzlich dazu findet man in der Sammlung sogenannte 0-Nummern. Diese Ausgaben erschienen jeweils vor der ersten offiziellen Ausgabe einer Zeitung oder Zeitschrift und waren ausschließlich Inseraten-Kunden sowie Firmen und Wirtschaftstreibenden vorbehalten.

Die meisten dieser Erstausgaben sind wahre Zeitdokumente. So liest man auf der Titelseite der ersten Nummer des „Blattes am Sonntag“ vom 13. März 1983 die Schlagzeile „Kreisky: Es geht aufwärts“ oder auf der Titelseite der ersten Nummer von „Profil“: „FPÖ zwischen Macht und Pleite“. In der ersten Ausgabe der Zeitschrift „Gewinn“ erfährt man: „So machen Sie Ihre erste Million“ – selbstredend in Schilling. Viele dieser Magazine und Journale gibt es mittlerweile längst nicht mehr, andere hingegen sind auch aus dem heutigen Printsektor nicht mehr wegzudenken. Die Blütezeit der Neuausgaben von Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen in Papierform scheint jedoch längst vorbei. Heute erscheinen viele Medien online, jederzeit abrufbar, schnell, grenzenlos. Dennoch üben auf viele Leser der Geruch von Papier und das Haptische von Printausgaben diverser Medien eine seltsame Anziehungskraft aus. Und so sind sie doch noch nicht vom Markt verschwunden – die gedruckten Ausgaben vieler Magazine, Zeitungen und Zeitschriften!