Foto: Hacker-Walton

Mit „Miss Hollywood – Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ (Heyne Verlag) legt Emily Walton ihren bereits zweiten historischen Roman vor. Dafür begab sie sich auf Spurensuche im frühen Hollywood und wurde bei dem größten weiblichen Star der Stummfilm-Szene fündig.

Eigentlich ist das Leben von Autorin Emily Walton selbst schon spannend genug, um darüber ein Buch zu schreiben – und genau das hat sie auch gemacht. In ihrem Debüt-Roman „Mein Leben ist ein Senfglas“ beschrieb sie ihre Reise, die sie als Kind von England nach Österrreich über viele weitere spannende Zwischenstationen führte. Mittlerweile hat sie in Wiener Neustadt ihre neue Heimat gefunden und für ihre Tätigeit als Autorin den historischen Roman für sich entdeckt. „Jeder fängt wohl einmal mit dem an, was er kennt, und kann sich von hier aus weiterentwickeln und sich seinen Interessen zuwenden“, so Walton. Bei einer Reise nach Südfrankreich stieß sie zunächst auf die schillernde Geschichte von F. Scott Fitzgerald.

Fantasie und Fakten

„Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte“ war Waltons erster historischer Roman. Mit „Miss Hollywood – Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ legt sie nun einen weiteren, mit starker weiblicher Hauptrolle, nach. „Ich wollte etwas über die Zeit im frühen Hollywood schreiben und bin so über Mary Pickford gestolpert. Eine außergewöhnliche Persönlichkeit: Sie war der größte Star im frühen Hollywood, spielte in einer Liga mit Charlie Chaplin und war knallharte Geschäftsfrau. Und dann gab es außerdem noch eine dramatische Liebensgeschichte“, verrät die Autorin. Wie viele Fakten und wie viel Fantasie stecken in ihren Werken? „Im Fitzgerald-Buch habe ich mich ganz strikt an die Fakten gehalten, bis hin zur Farbe der Kleidung. Mein Ziel ist es, faszinierende verstorbene Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken, und daher habe ich mich in meinem neuen Roman etwas von den Fakten gelöst“, erzählt Walton. Die Details stimmen natürlich und wurden in zahlreichen Filmen, Magazinen, archivierten Modezeitschriften oder Biografien recherchiert. „Einige Dialoge und Szenen sind diesmal allerdings frei erfunden, um die handelnden Personen besser zum Leben erwecken zu können. Das ließ mir auch mehr Spielraum für Kreativität“, so Walton.

Im Mai erschien der neue Roman, Ideen für den nächsten, der 2022 herauskommen soll, gibt es aber bereits. So viel verrät die Autorin: „Mein nächster Roman ist im Paris der 1930er-Jahre angesiedelt und dreht sich wieder um eine starke Künstlerin.“