Foto: Rehberger

Nach einer coronabedingten Pause war es Mitte Juli wieder so weit: Der Piringsdorfer Künstler Andi Böhm präsentierte seine vielfältigen Werke in Schnabl’s Gastwirtschaft und im Pfarrhof.

Wenn Andi Böhm aus Piringsdorf ein Stück Holz in die Hand nimmt, dann beginnt es in seinem Kopf schon zu arbeiten. Stücke, die ein anderer vielleicht ohne genauer darauf zu achten einfach einheizt, werden von ihm zu Kunstwerken verarbeitet. Das Material Holz hat ihn dabei schon immer fasziniert. Früher arbeitete er als Tischler, mittlerweile ist er seit vielen Jahren im Pflegebereich tätig, doch die Liebe zu dem Werkstoff ist geblieben. „Jetzt kann ich das Holz Holz sein lassen und arbeite nur daran, die Besonderheiten herauszuarbeiten“, so Böhm. Ob Rillen, Vertiefungen, originelle Formen oder Muster, die etwa durch Schädlingsbefall am Baum entstanden sind – der Künstler lässt sein Material gerne für sich sprechen. In seinem Haus in Piringsdorf findet man in jedem Raum und in jeder Ecke Kunstwerke in ihren verschiedenen Entstehungsstadien. Darunter befinden sich auch unzählige fertige Exponate. Einen kleinen Teil davon gab es nun bei seiner Schau „Eine Ausstellung – zwei Räume“ in Schnabl’s Gastwirtschaft und im Pfarrhof in Piringsdorf zu sehen (nach Redaktionsschluss). Neben seinen Holz-Skulpturen fertigt er auch kleinformatige Bilder an und er experimentiert sehr gerne mit den unterschiedlichsten Materialien und Kombinationen. „Derzeit arbeite ich viel an Gesichtern und ich versuche, mit Gips die Besonderheiten des Holzes noch besser herauszuarbeiten und so spannende Kombinationen zu finden“, erklärt der Künstler. Wichtig ist bei jedem Projekt, die Schönheit von Holz in den Vordergrund zu rücken.

Sein Material findet er meistens dann, wenn er in und rund um seine Heimatgemeinde unterwegs ist. Es vergeht kaum eine Gelegenheit, wenn er unterwegs ist, dass er ein Stück Holz, das für andere vielleicht nur Abfall ist, mit in seine Werkstatt nimmt. „Auch wenn das Holz teilweise schon verwittert ist oder von Ungeziefer heimgesucht wurde, kann man darin immer Kunst finden“, ist Böhm überzeugt. Mit Materialien wie Papier, Speckstein, Ton oder eben Gips wird den Fundstücken dann der letzte Schliff verpasst. Dabei arbeitet der Künstler an ganz vielen Projekten gleichzeitig. Wer interessiert ist, der ist in seiner Kunstwerkstatt herzlich willkommen.