Aus­nah­me­ta­lent Aldi­na Pin­jic schrieb in Rekord­zeit den Roman „Was nach jetzt?“ / Foto: Pinjic

Aldi­na Pin­jic ist eine typi­sche 14-Jäh­ri­ge: quir­lig, vol­ler Lebens­freu­de, vor Ideen sprü­hend. Den­noch setzt sie sich auch mit den Schat­ten­sei­ten des Lebens aus­ein­an­der. Vor kri­ti­schen The­men scheut sie nicht zurück, ganz im Gegen­teil: Die Teen­age­rin schrieb gleich einen gan­zen Roman darüber.

Auf 126 Sei­ten geht die jun­ge Ter­nit­ze­rin in „Was nach jetzt?“ auf The­men ein, über die nie­mand ger­ne spricht. Psy­chi­sche Belas­tun­gen, häus­li­che Gewalt und Alko­hol­miss­brauch, alles Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie, wer­den in ihrem Buch zum The­ma. „Ich habe das aus dem Bauch her­aus geschrie­ben“, erklärt Aldi­na und betont: „Es ging mir nicht um Auf­merk­sam­keit für mich, son­dern dar­um, Bewusst­sein zu schaffen.“

Um die Geschich­te authen­tisch wir­ken zu las­sen, hat Aldi­na inten­siv recher­chiert. So wand­te sie sich für ein Auf­klä­rungs­ge­spräch ans Frau­en­haus und tausch­te sich mit der Frau­en­be­ra­tungs­stel­le „Frei­raum“ aus. Inner­halb von zwei Mona­ten war das Buch geschrie­ben, nach wei­te­ren zwei Mona­ten erfolg­te die Ver­öf­fent­li­chung. Die 14-Jäh­ri­ge hat damit in Rekord­zeit einen Roman her­aus­ge­bracht, der ein­drucks­voll im Gedächt­nis bleibt.

„Was nach jetzt?“ spielt in einer Welt zehn Jah­re nach der Coro­na-Pan­de­mie, in der bereits die Fol­gen der heu­ti­gen Pro­ble­me Rea­li­tät sind. Die 21-jäh­ri­ge Prot­ago­nis­tin Han­nah Schnei­der ver­letzt sich selbst, führt einen inne­ren Kampf und kann mit ihrer Ver­gan­gen­heit nicht abschlie­ßen. Als Leser wird man Zeu­ge davon, wie die jun­ge Frau ver­sucht, sich einen Weg durch ihr ver­wor­re­nes Leben zu bah­nen. Eine Geschich­te mit Tief­gang, die nach­denk­lich wer­den lässt, gleich­zei­tig aber Hoff­nung schenkt. Hoff­nung, die im Buch durch das Erschei­nen der mys­te­riö­sen „Lady Pen­cil“ dar­ge­stellt wird. „Der Schluss soll zei­gen: Nach Trau­ri­gem kommt auch wie­der Schö­nes“, so Aldi­na.
Zur Leser­schaft wer­den in Kür­ze auch zahl­rei­che Schü­ler zäh­len, denn Aldi­nas Roman wird mit Schul­be­ginn als Schul­lek­tü­re an der NMS Ter­nitz ein­ge­führt, und auch eini­ge Gym­na­si­en sol­len folgen.

Sich als Jugend­li­che mit so spe­zi­el­len The­men aus­ein­an­der­zu­set­zen und kri­ti­sche Punk­te auch öffent­lich anzu­spre­chen, ist Aldi­na wich­tig, immer­hin sehe sie Pro­ble­me eben­so wie die Erwach­se­nen – und Pro­ble­me müs­sen gelöst wer­den, so die jun­ge Autorin. Des­halb hat sie sich auch dazu ent­schlos­sen, einen Teil der Buch­ein­nah­men dem Frau­en­haus Ter­nitz zu spenden.

Für Aldi­na steht mit Schul­an­fang der Wech­sel von der NMS Ter­nitz an die HLA Baden auf dem Pro­gramm. Ob sie ein wei­te­res Buch schrei­ben möch­te? „Es ist ein schö­ner Gedan­ke.“ Schrei­ben möch­te sie aber nicht aus einem finan­zi­el­len Zwang her­aus, son­dern „weil die Inspi­ra­ti­on und der Mut da sind.“ Des­halb steht für das quir­li­ge Mäd­chen aus Ter­nitz zunächst ein­mal ihre Aus­bil­dung im Fokus. Einen Traum hat sie dann aber doch: „Ein Buch von mir soll ein Best­sel­ler wer­den und ich hof­fe, dass es die­ses Buch wird.“

Das Buch ist in den Scherz-Kogel­bau­er-Buch­hand­lun­gen in Kirch­schlag, Ter­nitz und Neun­kir­chen (Reit­h­mey­er) erhältlich.