Pädagoge Johann Haider-Feuchtenhofer inszeniert mit seinen Schülern Theaterstücke / Foto: Feuchtenhofer

Mit Menschen zu arbeiten, hat Johann Haider-Feuchtenhofer, einen geborenen Kirchberger, schon immer fasziniert. Nach seinem Theologie- und selbstständigen Religionspädagogikstudium arbeitet er bis heute als Religionslehrer im Borg Ternitz. Hier schnupperte er wieder Theaterluft und beschloss, noch einmal die Schulbank zu drücken und sich dafür weiterzubilden.

„Ich hatte das Glück, schon während meiner Studienzeit unterrichten zu dürfen, und so war der Weg für das Religionslehrerdasein geebnet“, erinnert sich Haider-Feuchtenhofer. „Mir macht es Freude, mich mit allem, was in irgendeiner Weise mit Religion zu tun hat, kritisch auseinanderzusetzen. Das möchte ich an die jungen Menschen weitergeben. Es ist mir ein Anliegen, dass die Jugend mit ihren Fragen, ihren Zweifeln und Ängsten und in ihrem Potenzial wahrgenommen wird.“ Zusätzlich hat der Lehrer seine Leidenschaft für das Theater wiederbelebt. Seit seiner Unterrichtstätigkeit am Borg Ternitz ab 2007 hat er mehrmals im Jahr verschiedene Fortbildungsveranstaltungen oder Workshops zu Theater, Dramapädagogik und Schauspiel besucht. Er durfte eine Theatergruppe im Rahmen unverbindlicher Übungen übernehmen und sah sich nach einer Möglichkeit der Weiterbildung in diese Richtung um. Da das Borg Ternitz einen künstlerischen Zweig (Polyästhetikzweig mit Theater, Tanz und Musik) hat, war es für ihn naheliegend, diesen Masterlehrgang zu absolvieren.

Aktive Theatererfahrung

Schon in seiner Schulzeit spielte er Theater. 1983 wirkte er bei 53 Vorstellungen im Theater an der Josefstadt, auch musikalisch mit der Zither, im Stück „Geschichten aus dem Wienerwald“ mit. „Während meiner ganzen Zeit als Lehrer habe ich für Schüler immer wieder Szenen geschrieben, gestaltet und geprobt. Theater hat mich immer fasziniert.“ Heute unterrichtet er das Pflichtfach Theater am Borg Ternitz. Sein Lebensmotto nach Antoine de Saint-Exupéry: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“

Parallelwelten

Theater und Religion haben für Johann Haider-Feuchtenhofer sehr viel gemein. „Es geht immer um das Leben in seiner ganzen Fülle und Dramatik. Religion soll den Menschen helfen, eine Sprache zu finden, aber auch die Kunst versucht, eine Sprache zu finden, die das ganze Leben verdichtet und in ihrer Dramatik darstellt“, ist er sich sicher. „Religion und Glaube sollen den Menschen aufrichten, die Arbeit im Bühnenbereich will den jungen Menschen selbstbewusst werden lassen und sie befähigen, den Mut zum Scheitern zu finden.“

Foto: Feuchtenhofer