Schloss Zie­gers­berg in Schlag in Zöbern, wel­ches schon vie­le Geschich­ten erzäh­len könn­te / Foto : Egerer

Bereits im 12. Jahr­hun­dert von den „Zie­gern“ erbaut, könn­te das Schloss Zie­gers­berg in Schlag bei Zöbern sicher vie­le Geschich­ten erzäh­len. Seit 1917 ist es im Besitz der Fami­lie Brun­ner. Im Krieg von den Rus­sen geplün­dert und zwangs­ver­äu­ßert, erhielt die Fami­lie erst nach Ende des Zwei­ten Welt­kriegs ihren Besitz wie­der zurück. Das heu­ti­ge Wohn­zim­mer wur­de damals als Stall miss­braucht. Heu­te führt Eli­sa­bet­ta Brun­ner mit Unter­stüt­zung ihres Bru­ders Mas­si­mi­lia­no den Betrieb. Sie möch­te erst­mals die Tore des Schlos­ses für Gäs­te öffnen.

„Mein Vater war ein Fabri­kant aus Tri­est und als Kin­der pen­del­ten wir zwi­schen Rom, dem Comer See und Zöbern hin und her, da mein Vater über­all Fir­men­sit­ze hat­te“, erin­nert sich die Schloss­her­rin. „Wir führ­ten ein rich­ti­ges ‚Zigeunerleben‘.Leider starb mei­ne Mut­ter sehr früh und als auch mein Vater krank wur­de, ent­schloss er sich, nach Zie­gers­berg zu zie­hen, um hier sei­nen Lebens­abend zu verbringen.“

Kind­heits­er­in­ne­run­gen

„Ich habe hier vie­le schö­ne Erin­ne­run­gen, denn für uns Ita­lie­ner hat ja die Fami­lie eine ganz beson­de­re Bedeu­tung. Alle Gene­ra­tio­nen sind hier durch­ge­gan­gen, auch Tan­ten, Onkel und Cou­sins“, schwelgt Eli­sa­bet­ta Brun­ner in Erin­ne­run­gen. „Das Schloss ist das Ein­zi­ge, was uns als Fami­lie geblie­ben ist, und daher ist es mir wich­tig, es zu erhal­ten.“ Seit 2001 lebt Brun­ner mit ihren zwei Hun­den dau­er­haft hier im Schloss.

Das Haus steht zwar nicht unter Denk­mal­schutz, aber die Eigen­tü­me­rin möch­te auf jeden Fall, dass der nost­al­gi­sche Stil des Hau­ses erhal­ten bleibt. Doch so ein Besitz ist kost­spie­lig und der Erhalt will erst ein­mal finan­ziert wer­den. Des­halb hat die Fami­lie beschlos­sen, Frem­den­zim­mer ein­zu­rich­ten und fri­schen Schwung in das Schloss zu brin­gen. „Wir haben lan­ge über­legt und hat­ten schon eini­ge Ideen, aber die Umset­zung war immer zu schwie­rig“, erzählt Brunner.

„Vor­erst rich­ten wir der­zeit zwei Dop­pel­zim­mer und ein Ein­zel­zim­mer in einem eige­nen Trakt des Gebäu­des her; es wird hier einen eige­nen Ein­gang mit einer Gemein­schafts­kü­che geben“, so die Schlossherrin.

Aber auch die drei gro­ßen Wohn­räu­me auf der Süd­sei­te unse­res Hau­ses sol­len als Früh­stücks- und Auf­ent­halts­räu­me genutzt wer­den kön­nen. Da war­ten ein rie­si­ger offe­ner Kamin, eine Ahnen­ga­le­rie, Kachel­öfen und eine his­to­ri­sche Ein­rich­tung, die von Eli­sa­bet­ta Brun­ners Groß­mutter zusam­men­ge­tra­gen wur­de, auf die zukünf­ti­gen Gäste.

Inno­va­ti­ve Gästebetreuung

Schließ­lich ist es nicht all­täg­lich, in einem Schloss Urlaub zu machen. „Wir wol­len Ein­kaufs- oder Arzt­fahr­ten und der­glei­chen als zusätz­li­ches Ser­vice anbie­ten. Schließ­lich lie­gen wir ja eher abge­le­gen, aber mit einem herr­li­chen Aus­blick auf einer Anhö­he.“ Hält man sich im Gar­ten auf, grast gleich neben­an das Dam­wild. „Der Gar­ten kann natür­lich von den Gäs­ten mit­be­nützt wer­den“, unter-streicht Brun­ner. Über­haupt ist der Schloss­be­sit­ze­rin ein guter Draht zu ihren zukünf­ti­gen Gäs­ten wichtig.

Doch noch wird flei­ßig gear­bei­tet, um die Gäs­te­zim­mer auf Vor­der­mann zu brin­gen, im Dezem­ber sol­len sie schließ­lich fer­tig sein. Auch die Home­page www.afilgutziegersberg.at ist noch in Arbeit.