Präsentation der Passionsspiele bei LH Johanna Mikl-Leitner in St. Pölten / Foto: Rehberger

Endlich, nach zwei Jahren Pandemie, können die für 2020 geplanten Passionsspiele in Kirchschlag heuer stattfinden – und das passt ganz gut, denn heuer vor genau 90 Jahren wurden erstmals in Kirchschlag Passionsspiele veranstaltet. Damals wie heute ist nicht nur die Geschichte, die auf die Bühne gebracht wird, etwas ganz Besonderes, sondern auch die Tatsache, dass rund 500 Mitwirkende aus Kirchschlag und Umgebung zum Gelingen der Produktion beitragen.

„Man bemerkt, es wird wieder Zeit für die Passionsspiele. Die Sehnsucht und Vorfreude ist enorm, alle sind mit großem Eifer dabei, viele waren schon im März textsicher“, so Pfarrer Thomas Marosch. Die Vorbereitungen für die Passionsspiele 2022 laufen seit 26. Oktober 2021 – an diesem Tag wurden die Spieler angelobt.

Seither ist viel passiert, Proben finden laufend statt, Kos-tüme werden angepasst und an der Technik gefeilt. Neben Pfarrer Marosch, für den es die ersten Passionsspiele in Kirchschlag sind, konnte mit Manfred Waba auch ein neuer Regisseur gewonnen werden.

Große Inszenierungen

Waba war an vielen großen Inszenierungen beteiligt; vor allem seine Bühnenbilder, etwa im Steinbruch von St. Margarethen, sind bekannt. In Kirchschlag ist er heuer in die Rolle des Regisseurs geschlüpft. Der Ort ist allerdings nicht neu für ihn, denn er war es auch, der das Bühnenbild im Passionsspielhaus entworfen hat. Wie ist es nun für ihn, hier selbst ein Stück zu inszenieren? „Wenn ich eine Bühne plane, dann bin ich im Kopf der Regisseur. Es geht darum, auf begrenztem Raum möglichst viele Möglichkeiten zu schaffen.“ Für die heurigen Passionsspiele bleibt das Wesen der Inszenierung – der Leidensweg Christi – natürlich gleich, Waba möchte aber durch die Art der Erzählung das Stück noch feiner herausarbeiten, mit optischer Verstärkung und zügigen Übergängen. Dafür wird nun wöchentlich geprobt, mal in kleineren Gruppen, mal erste Massenszenen. Rund 500 Mitwirkende stellen ihre Zeit und ihr Engagement kostenlos zur Verfügung. „Vom Kleinkind bis zum Urgroßvater sind viele engagierte Menschen dabei. Es ist schön zu sehen, wie sehr sich die Menschen hier einbringen. Die Passionsspiele sind nicht einfach nur Theater, sondern als Gottesdienst zu sehen. Daher spielt der liebe Gott auch eine wichtige Rolle“, so Pfarrer Marosch, der selbst auch in eine Rolle schlüpfen wird. Gespielt wird von 14. August bis 26. Oktober. Marosch hat auch einen Podcast, in dem er unter anderem die Darsteller vorstellt. Alle Infos, Tickets und Termine unter www.passion.at.