Foto: Gemeinde Schwarzenbach

Maria Bründl mit der Bründlkapelle und dem „Augenbründl“ (Quelle) ist eine kleine Wallfahrtsstätte im Gemeindegebiet von Schwarzenbach, am westlichen Abhang des Burgberges. Zu dieser Kapelle führt der Schwarzenbacher Kreuzweg mit 14 Stationen. Der Quelle werden heilende Kräfte nachgesagt. Heute kümmert sich ein eigenes sechsköpfiges Komitee, allen voran Reinhold Lanz, um den Erhalt.

Folgende Sage wurde im Jahre 1921 vom Oberlehrer Leopold Petzelmayer aufgeschrieben: Eines Tages kam eine arme blinde Frau, geführt von ihrem Buben, zu besagter Quelle, benetzte ihre Augen mit dem kühlen Wasser und betete ein paar Vaterunser. Danach setzte sie sich neben der Quelle nieder und ruhte sich aus. Plötzlich schrie sie laut auf: „Bub, ich kann dich sehen.“ Der Knabe rannte zu ihr und weinte vor Freude, da ihm seine Mutter immer so leidgetan hatte.

Die wundersame Heilung verbreitete sich nicht nur in Schwarzenbach. Von Nah und Fern kamen Augenkranke, viele von ihnen fanden Linderung ihres Leidens, manche wurden ganz gesund. Die Quelle bekam bald den Namen das „Heilige Bründl“. Von dem wundertätigen Wasser hörte auch tief in Ungarn eine reiche Gräfin, die durch ein Unglück ihr Augenlicht verloren hatte. Sie beschloss daher, zum „Brunnen am Berg“ zu wallfahren, damit auch ihrem Leid Hilfe zuteilwerde. Sie kam, wusch sich die Augen und wurde sehend. Zum Dank ließ sie die Kapelle ausschmücken.

Prüfung Gottes

Nach Hause zurückgekehrt, erzählte sie überall von dem Wunder. Das kam auch einer anderen reichen ungarischen Gräfin zu Ohren, die ebenfalls erblindet war. Auch sie unternahm eine Reise zum Bründl. Da sie aber über die Maßen geizig war, wollte Gott sie prüfen. Als sie gegen Schwarzenbach kam und von Weitem auf die Kapelle herübersah, ward sie sehend. Da glaubte sie, es sei nicht mehr nötig, bis zum Bründel zu fahren, und befahl dem Kutscher umzukehren. Kaum war sie den Berg auf der anderen Seite unten, war ihr Augenlicht aufs Neue erloschen. Voller Schrecken ließ sie umkehren, doch die Waschung beim Bründl nützte nichts mehr. Das war die Strafe für ihren Geiz.

Quelle sprudelt noch

Der Weg zur Bründlkapelle startet im Ortszentrum vis-à-vis des Kaufhauses durch einen idyllischen Waldweg. Die Kapelle, die ursprünglich mit den Spendengeldern der Geheilten errichtet worden war, steht noch heute, auch die Quelle wurde gefasst. Über ein paar Stufen erreicht man das legendäre „Bründlwasser“. Die Kapelle wurde 1987 renoviert, in den Jahren 1988 und 1989 wurde entlang des Weges zur Kapelle ein Feldkreuzweg mit 14 Stationen errichtet. Darum kümmert sich heute ein sechsköpfiges „Bründlkomitee“, allen voran Reinholf Lanz. Immer am 15. August gibt es das „Bründlfest“ und eine Kräuterweihe.