Foto: Seidl

Was haben ein Kaba­ret­tist und ein Baum­stamm gemein­sam? Nicht viel, wer­den Sie sagen. Was haben ein Schau­spie­ler und ein Bild­hau­er gemein­sam? Jeden­falls mehr als die ein­gangs Erwähn­ten. Bei­de for­men bestehen­de Din­ge zu etwas Neu­em. Der eine formt aus Wor­ten, die es schon gibt, einen neu­en Text oder eine neue Geschich­te. Der ande­re ver­leiht sei­nem Roh­stoff ein neu­es Ant­litz, wodurch auch Geschich­ten und Emo­tio­nen trans­por­tiert wer­den können.

War­um erzäh­le ich das? Anstatt sich, wie ein anstän­di­ger Kolum­nist, über diver­se Sachen auf­zu­re­gen, kann man sich auch über neu­ar­ti­ge Wege, Kunst zu ver­bin­den, freu­en. In die­sem Fall tut dies der legen­dä­re Schau­spie­ler und Kaba­ret­tist Her­bert Stein­böck mit dem genia­len Schnit­zer und Bild­hau­er Chris­tof Sei­ser. Bei­de sind übri­gens in unse­ren Gefil­den hei­misch. Ken­nen­ge­lernt haben sie sich beim Ski­fah­ren, wodurch sich eine künst­le­ri­sche Freund­schaft ent­wi­ckelt hat. Bald dar­auf kam die Idee, dem Herrn Stein­böck eine Figur mit auf die Büh­ne zu geben, damit er nicht so allei­ne da oben ste­hen muss. Ob das Steinböck’sche Holz­pen­dant die Selbst­ge­sprä­che nicht so bemit­lei­dens­wert aus­schau­en las­sen soll, ob es sich um einen opti­schen Auf­putz han­delt oder ob das „Skulp­tu­ren wäh­rend einer Vor­stel­lung ver­kau­fen“ eine neu­ar­ti­ge Geschäfts­idee ist, bleibt offen. Wich­tig ist, dass man sich das Spek­ta­kel, wie Her­bert Stein­böck neben einem modi­fi­zier­ten Baum­stamm sei­ne Geschich­ten zum Leben erweckt, die­sen Herbst zwei­mal in unse­rer Gegend live geben kann. So viel sei ver­ra­ten: Der eine ist ein Pfos­ten, der ande­re lustig!

Herz­lichst, Roman Josef Schwendt
brief @ romanjosefschwendt.com