Im Rahmen eines Festgottesdienstes und einem großen Festakt wurde das neue Feuerwehrhaus inklusive Dorfzentrum eröffnet und gesegnet; zuvor mussten aber noch viele Handgriffe erledigt werden, damit das neue Haus seiner Bestimmung übergeben werden konnte / Foto: Freiler

Was es für ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus braucht, das wussten die Kameraden der FF Ungerbach genau. Bis sie dann aber auch tatsächlich in das neue Feuerwehrhaus inklusive Dorfzentrum einziehen konnten, brauchte es über 7.600 Stunden an Eigenleistung und die professionelle Unterstützung heimischer Betriebe.

Platzmangel, fehlende Wärmedämmung, mangelnde sanitäre Einrichtungen – Gründe für ein modernes Feuerwehrhaus in Ungerbach gab es viele. Also begann man 2018 mit den Planungen, konnte im Jahr darauf bereits alle Vorarbeiten erledigen sowie die Zustimmung der Stadtgemeinde Kirchschlag einholen und mit pandemiebedingter Verzögerung Mitte 2020 mit dem Bau beginnen.

Eines gleich vorweg – es blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Damit alles wie am Schnürchen klappte und das Ergebnis den Anforderungen der Feuerwehr entsprach, holten sich die Kameraden professionelle Hilfe aus der Region.

Die „Feuerwehrhausprofis“ vom Baustudio Höfer aus Otterthal waren für sämtliche Planungen zuständig. Und die hatten es in sich. Nicht nur, dass so viel wie möglich vom Bestand des alten Feuerwehrhauses bestehen bleiben sollte, der Neubau sollte das bestehende Haus auch nahtlos ergänzen, den Anforderungen der Feuerwehr entsprechen sowie zusätzlich Platz für ein neues Dorfzentrum und öffentliche sanitäre Anlagen bieten.

All das wurde von den Profis perfekt umgesetzt. Bei den Baumeisterarbeiten setzte man auf die langjährige Erfahrung der Firma Handler aus Bad Schönau. Und so wurde innerhalb eines Jahres das neue Garagengebäude erbaut, zahlreiche Wände und Böden im bestehenden Gebäude weggestemmt, Zwischenwände aufgestellt, eine Heizung installiert und viele andere wichtige Tätigkeiten erledigt. Dazu wurde das öffentliche, barrierefreie WC im frei zugänglichen Bereich des Feuerwehrhauses errichtet.

Eigenleistung mit Profi-Unterstützung

Etwa die Hälfte der Arbeiten wurde durch die Eigenleistung der Mitglieder der Feuerwehr erledigt. Daneben konnten sich die Florianis immer auf die rasche und unkomplizierte Hilfe der Profis verlassen. Die heiklen Bereiche überließ man den Experten. So sorgte etwa die Firma Nöst für die gesamte Sanitär-Installation und den Einbau der neuen Pellets-Heizung. Für alles rund um das Thema Elektrik war die Firma Elektro-Computer Osterbauer aus Kirchschlag im Einsatz und sorgte für Strom und Beleuchtung im gesamten Haus.

Das zweite Baujahr war einerseits von Arbeiten an der Innenausstattung im Obergeschoss sowie Neuausstattung der Küche und am Umbau des gesamten Altbestandes im Untergeschoss geprägt. Außerhalb des Gebäudes wurden der Stiegenaufgang, der Fluchtweg aus dem neu errichteten Festsaal sowie der Balkon gebaut. Der Vorplatz und die Zufahrt zum Feuerwehrhaus wurden ebenfalls asphaltiert.

Im heurigen Jahr wurde das Erdgeschoss mit Kommando- und Garderobenraum fertiggestellt und möbliert. Bei der Inneneinrichtung sowie den Tischlerarbeiten, etwa für die Türen, verließen sich die Kameraden auf die erfahrenen Hände der Tischlerei Geyer aus Krumbach. Zum Abschluss wurde die Fassade gemacht und mit einem Bild des Hl. Florian sowie mit einer Beschriftung künstlerisch ausgestaltet.

Anfang September konnte das neue Gebäude dann feierlich gesegnet und pünktlich zum 110. Jubiläum seiner Bestimmung übergeben werden.

Fotos: Freiler (5), FF Ungerbach (5)