Foto: Ege­rer

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Der heu­ti­ge Aus­flugs­tipp wur­de, pas­send zur „BOTIN“, von Frau­en gestal­tet. Die katho­li­sche Frau­en­be­we­gung in St. Peter mit Mar­ti­na Sec­co, Clau­dia Pölzl-bau­er und Julia Tauch­ner hat eine acht Kilo­me­ter lan­ge Rou­te zusam­men­ge­stellt, die so eini­ges an Kul­tur­gut zu bie­ten hat. Herr­li­che Aus­bli­cke und geruh­sa­me Stun­den sind garantiert.

Unser Aus­gangs­punkt ist das Alpen­gast­haus zum Wech­sel­blick der Fami­lie Pölz­l­bau­er, wel­ches aber nur mehr von Don­ners­tag bis Sonn­tag geöff­net hat. Den ers­ten Kilo­me­ter bis zur Her­manns­quel­le (das Was­ser die­ser Quel­le gilt als beson­ders weich) legt man auf der wenig befah­re­nen schma­len Asphalt­stra­ße, die teil­wei­se durch den Wald führt und haupt­säch­lich als Anrai­ner­stra­ße dient, zurück.

Dann geht es auf der Stra­ße wei­ter bis zu den ers­ten drei Wet­ter­kreu­zen, die lin­ker­hand in einer Rechts­kur­ve ste­hen. „Bei den Wet­ter­kreu­zen sind frü­her die Bau­ern im Früh­jahr und im Herbst zusam­men­ge­kom­men, um zuerst um gute Ern­te zu bit­ten und dann im Herbst dafür zu dan­ken. War kein gutes Jahr, so hat man halt eine gute Ern­te für das kom­men­de Jahr erbe­ten“, erzählt Mar­ti­na Secco.

Wir keh­ren zur Stra­ße zurück und wan­dern noch ein Stück­chen wei­ter bis zur nächs­ten Links­kur­ve, hier spa­zie­ren wir auf einer Forst­stra­ße gera­de wei­ter in den Wald hin­ein. Wenn die­se sich das ers­te Mal nach links kehrt, wan­dern wir gera­de­aus in den Wald hin­ein. Hier hört man auch den Bach rau­schen. Schließ­lich errei­chen wir die soge­nann­te „Hahn­hüt­te“, eine Jagd­hüt­te. „Die­se haben die Jäger, die die Birk­häh­ne beob­ach­ten woll­ten, erbaut, da man für die­ses Unter­fan­gen schon um vier Uhr mor­gens an Ort und Stel­le sein muss­te“, weiß Sec­co. Hier befin­den wir uns bereits auf 1.236 Meter Seehöhe.

Meh­re­re Möglichkeiten

Hier hat man nun drei Mög­lich­kei­ten: Ent­we­der folgt man dem lin­ken Forst­weg Rich­tung Kampstei­ner Schwaig oder man nimmt die gel­be Mar­kie­rung, die gera­de­wegs zum Aus­gangs­punkt, aller­dings steil berg­ab, zurück­führt. Wir aber las­sen die Hahn­hüt­te links lie­gen und zwei­gen nach dem Holz­stoß rechts in einen mit Wie­se bewach­se­nen Forst­weg ab, der schließ­lich in einen ande­ren Forst­weg ein­mün­det. Hier bie­gen wir nach rechts hin­un­ter ab. Bei der nächs­ten Links­kur­ve errei­chen wir eine Alm­wie­se, die von einer Tro­cken­stein­mau­er gesäumt wird. Die­ser fol­gen wir nach rechts an einem Vieh­stall vor­bei bis zur „Jula-Keuschn“. „Hier hat frü­her eine Heb­am­me namens Julia gelebt, die den Frau­en in der Regi­on bei den Gebur­ten zur Sei­te gestan­den ist“, erzählt Sec­co. Die­se 150 Jah­re alte und teil­wei­se aus Stein erbau­te Hüt­te ist in Pri­vat­be­sitz und ins­ge­samt ein herr­lich idyl­li­scher Kraft- und Rast­platz. Auch hier gibt es wie­der ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, wei­ter­zu­wan­dern. Ent­we­der geht man bei der Hüt­te vor­bei und zweigt dann links auf die Forst­stra­ße ab, wor­auf­hin man wie­der zur Her­manns­quel­le kommt. Oder man wan­dert Rich­tung Forst­stra­ße zurück und trifft bald wie­der auf einen gel­ben Weg­wei­ser, der zum Alpen­gast­haus zurück­führt. Wir wan­dern aber ganz zur Forst­ra­ße, ent­lang der Stein­mau­er, zurück, bie­gen rechts hin­un­ter und fol­gen dem Weg bis zur Wald­ka­pel­le, die sogar einen eige­nen Glo­cken­turm besitzt. „Der unte­re Teil wur­de in Natur­stamm­bau­wei­se errich­tet, der obe­re Teil dien­te frü­her als ‚Droat­kas­ten‘. Die Schin­deln stam­men aus Süd­ti­rol. Die Kapel­len­bän­ke kom­men aus der Dorf­kir­che in St. Peter, der Altar wur­de aus Stein gefer­tigt und als Tor wur­de die alte Sakris­tei­tür der Kir­che in St. Peter ver­wen­det“, weiß Mar­ti­na Sec­co.
Von hier bie­gen wir links auf die Wie­se ab und fol­gen dem Wie­sen­rand, gehen am Wald­haus mit dem grü­nen Dach vor­bei, bis wir einen mar­kier­ten Hohl­weg errei­chen, der uns zum Hatzl­hof und bald dar­auf zu wei­te­ren drei Wet­ter­kreu­zen bringt. Von hier aus fol­gen wir der Stra­ße nach rechts bis zu unse­rem Ausgangspunkt.

Ins­ge­samt ist man zwei bis drei Stun­den unter­wegs; die Stre­cke ist fast durch­gän­gig für gelän­de­gän­gi­ge Kin­der­wä­gen geeig­net. Ein­kehr nur am Aus­gangs- und End­punkt oder in St. Peter.

Portrait Eerwin Jung

Tipp von der Bergrettung

Lie­be Frei­zeit­sport­le­rin­nen, lie­be Frei­zeit­sport­ler,
der aktu­el­le Aus­flug­tipp ist eine schö­ne und lan­ge Wan­de­rung. Grund­sätz­lich macht Wan­dern sowohl in der Grup­pe als auch allein sehr viel Freu­de. Wenn Sie allei­ne unter­wegs sind, beach­ten Sie bit­te eini­ge Din­ge bei der Pla­nung: Tra­gen Sie Ihr voll­ge­la­de­nes Mobil­te­le­fon griff­be­reit (z. B. in einer auf­ge­setz­ten Tasche) am Ober­schen­kel. Infor­mie­ren Sie Part­ner, Ver­wand­te oder Freun­de über Ihren unge­fäh­ren Zeit­plan, mel­den Sie sich bei die­sen vor Beginn und am Ende der Wan­de­rung und geben Sie über Plan­än­de­run­gen Bescheid. Legen Sie even­tu­ell auch eine „alpi­ne Park­uhr“ mit Ihrer geplan­ten Rück­kehr­zeit in Ihr Fahr­zeug. So kann Ihnen im Fal­le eines Unfalls schnell gehol­fen wer­den. Grund­sätz­lich gilt: Zögern Sie nicht, ande­re Per­so­nen um Hil­fe zu bit­ten. Kom­men Sie gesund und sicher nach Hause!

Erwin Jung
Foto: Berg­ret­tung

Fotos: Ege­rer